International
Digital

Musks Twitter beantwortet Presse-Anfragen nicht mehr mit 💩-Emoji

Musks Twitter beantwortet Presse-Anfragen nicht mehr mit 💩-Emoji

21.07.2023, 16:4121.07.2023, 16:41
Mehr «International»

Journalisten, die Anfragen an Twitter stellen, bekommen als Antwort nun nicht mehr ein Kothaufen-Emoji zurück. Stattdessen kommt von der E-Mail-Adresse der Twitter-Pressestelle ein Standard-Satz:

«Wir werden uns bald mit Ihnen in Verbindung setzen.»

Musk gab die Änderung am Freitag bekannt. Zunächst blieb unklar, ob Twitter nun auch tatsächlich wieder eine funktionierende Pressestelle hat – oder es nur eine etwas höflichere Form der Abweisung ist.

Die von Musk eingesetzte Firmenchefin Linda Yaccarino reagierte auf Musks Tweet mit einem Applaus-Emoji. Die erfahrene Managerin, die zuvor für das Anzeigengeschäft beim Medienriesen NBCUniversal zuständig war, soll unter anderem das Verhältnis zu Werbekunden kitten. Musk räumte jüngst ein, dass sich das Anzeigengeschäft von Twitter dauerhaft halbiert habe. Werbung in Form von bezahlten Tweets, die im Nachrichtenfeed von Nutzern auftauchen, ist aber traditionell die wichtigste Geldquelle von Twitter. Musk versucht zugleich, das Abo-Geschäft auszubauen.

Musk hatte im März selbst bekanntgegeben, dass Medienanfragen automatisiert mit einem Kothaufen-Emoji beantwortet werden. Die E-Mail-Adresse anzuschreiben war schon vorher weitgehend sinnlos: Musk hatte nach seiner Übernahme von Twitter im Herbst die Presseabteilung abgeschafft. Es war meistens er persönlich, der Fragen beantwortete oder Neuigkeiten verkündete.

Auch der von Musk geführte Elektroauto-Hersteller Tesla hat schon seit Jahren zumindest keine offizielle Presseabteilung mehr. Musks Verhältnis zu Medien ist seit Jahren von Misstrauen geprägt. Er wirft ihnen oft unfaire oder falsche Berichterstattung vor. Zuletzt kamen mit Musks politischem Rechtsruck weitere Vorwürfe dazu: So behauptete er im Februar, «die Medien» verhielten sich «rassistisch» gegenüber Weissen und Menschen asiatischer Herkunft. (cst/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Brisanter Hackerangriff auf US-Gerichte: Die Spur führt nach Russland
Unbekannte Cyberkriminelle haben das elektronische Archivsystem der US-Bundesgerichte gehackt. Neben der russischen Regierung hatten wohl auch Drogenkartelle Zugriff auf sensible Daten.
Die Website sieht aus, als stamme sie aus den frühen 2000er-Jahren, besonders vormittags beklagen Besucher extrem lange Wartezeiten, und die Gebühren ärgern Dauernutzer, die auf die Seite angewiesen sind.
Zur Story