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Drogen

Neue Gefahren durch neue Drogen in der EU

[gestellte Aufnahme] Ein Mann konsumiert am 11. November 2006 Kokain in einer Privatwohnung in Zuerich. (KEYSTONE/Martin Ruetschi) === , ===

[posed picture] A man is consuming cocaine in a private ap ...
Ein Mann nimmt Kokain aus einem Tüttchen. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Neue Gefahren durch neue Drogen in der EU

05.06.2025, 14:0905.06.2025, 14:09
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Der europäische Drogenmarkt verändert sich rasant, und das bringt neue Gesundheits- und Sicherheitsrisiken mit sich. Zu diesem Schluss kommt die in Lissabon angesiedelte Drogenagentur der Europäischen Union (Euda) in ihrem Drogenbericht 2025.

Die Daten aus 29 Ländern zeigten, dass Konsum und Handel mit hochwirksamen Substanzen zunehmen – darunter synthetische Stoffe wie Cathinone und Nitazene sowie immer stärkeres Cannabis. Europa stehe «inmitten globaler Instabilität vor neuen Herausforderungen», die die Reaktionsfähigkeit unter Druck setze, betonte Euda-Exekutivdirektor Alexis Goosdeel.

Die Zahl synthetischer Cathinone, chemisch mit der Khat-Pflanze verwandte Stimulanzien, hat sich demnach dramatisch erhöht: 37 Tonnen wurden 2023 in Europa beschlagnahmt, im Vergleich zu 4,5 Tonnen im Jahr 2021. In Polen wurden allein 53 Produktionsstätten entdeckt, wie Euda schreibt. Diese Substanzen werden zunehmend bewusst konsumiert und schlagen sich auch in steigenden Therapieanfragen nieder.

Eine besonders alarmierende Entwicklung betrifft synthetische Opioide. Seit 2009 wurden 88 neue Varianten dieser hochwirksamen Stoffe in Europa nachgewiesen, darunter zahlreiche Nitazene, die mit tödlichen Überdosen in Verbindung stehen, vor allem in den baltischen Staaten.

Der Cannabismarkt wird ebenfalls komplexer: Haschisch enthält inzwischen doppelt so viel der psychoaktiven Substanz THC wie noch vor zehn Jahren. Zugleich treten zunehmend halbsynthetische Cannabinoide wie HHC auf – oft unbemerkt konsumiert, etwa in Süsswaren, wie ein Fall mit «Gummibärchen» in Ungarn 2024 zeigte.

Kokain bleibt das am häufigsten konsumierte Stimulans: 4,6 Millionen Menschen in Europa haben es im vergangenen Jahr konsumiert. 2023 wurden 419 Tonnen sichergestellt, ein neuer Höchstwert. Der zunehmende Konsum spiegelt sich auch in steigenden Notaufnahmen wider – und deutet auf eine bevorstehende Überlastung der Gesundheitssysteme hin. (nib/sda/dpa)

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14 Kommentare
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Markus Maag
05.06.2025 18:26registriert Mai 2024
Ich bin hundertprozentig überzeugt dass wenn der der kiffen will sein Zeug selbst anbauen kann, wird sich sich nicht für Hochpotente Sorten entscheiden. Ich rauche lieber Outdoorgras das rein an der Sonne gewachsen ist und mit Regen bewässert wurde! Ich kiffe jetzt seit 27 Jahren und kann überhaupt nichts mit diesem hochpotentem Zeug anfangen!
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