Grossbritannien schmilzt in der Hitze. Noch nie wurden im Vereinigten Königreich so hohe Temperaturen gemessen. Wie der Wetterdienst Met Office mitteilte, wurde an 34 Messstationen der vorige Rekord von 38,7 Grad aus dem Jahr 2019 gebrochen. Spitzenreiter war das Dorf Coningsby in der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire mit 40,3 Grad.
Noch bevor die Hitzewelle über den Inselstaat rollte, warnte der britische Meteorologe John Hammond im TV davor. «Anfang nächster Woche kann es bis zu 40 Grad heiss werden. Ich denke, es wird Hunderte, wenn nicht Tausende von Todesfällen geben. Die Tabellen, die ich vor mir habe, sind erschreckend», so Hammond gegenüber dem privaten Rundfunkveranstalter «GB News».
Hammond kann seine Ausführungen nicht beenden, weil ihn «GB News»-Moderatorin Bev Turner unterbricht: «John, ich möchte, dass wir uns über das Wetter freuen, und ich weiss nicht, ob bei den Meteorologen etwas passiert ist, dass ihr plötzlich alle ein bisschen fatalistisch seid und zu Vorboten des Unheils werdet.»
Turner beklagt sich darüber, dass sie jedes Mal, wenn sie die BBC einschalte, alle über das Wetter redeten und vor Todesopfer warnen würden. «Aber haben wir nicht schon immer heisses Wetter gehabt, John? War nicht der Sommer 1976 besonders heiss?», wendet sich die Moderatorin wieder an Hammond.
Ein etwas ungläubig wirkender Hammond antwortet darauf nur mit «ehm, no» und versucht erneut zu erklären, dass sich die extremen Wetterereignisse häufen und viele Menschen daran sterben werden.
Der Austausch im britischen TV erinnert auf unheimliche Weise an eine ganz bestimme Szene im Netflix Streaming-Hit «Don't Look Up». Darin versuchen die beiden Astronomen Kate Dibiasky (Jennifer Lawrence) und Dr. Randall Mindy (Leonardo DiCaprio) die Bevölkerung vor einem riesigen Kometen zu warnen, der bald die Erde treffen und die Bevölkerung auslöschen wird.
Die beiden werden ebenfalls in TV-Shows eingeladen. Ernst genommen werden sie nicht. Ähnlich wie dem Meteorologen Hammond wird den beiden Wissenschaftlern Fatalismus vorgeworfen.
Sowohl die fiktiven Wissenschaftler Dibiasky und Mindy als auch der Meteorologe Hammond behielten Recht. In England kletterten die Temperaturen tatsächlich über die 40 Grad-Marke. Die britischen Behörden bezeichneten die Hitzewelle als nationalen Notfall.
Und nicht nur in England, sondern in allen anderen Ländern Europas ist es heiss. «Solche Episoden werden immer häufiger, und der negative Trend wird noch bis mindestens 2060 anhalten, unabhängig von dem Erfolg unserer Klimaschutzbemühungen», sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas am Dienstag. Es könne in Europa auch noch heisser werden. Aktuell rechnete die WMO mit einer Rückkehr zu für die Jahreszeit normaleren Temperaturen womöglich erst Mitte nächster Woche.
(ohe/sda)
Wenn denen aber gesagt wird, dass in ein paar Jahren Hopfen und Malz auf den Feldern verdorren wird und es dann wieder Bier noch Whisky gibt, dann ist dort die Hölle los!