International
EU

Fluggepäck nicht da – Problem in Europa grösser als anderswo

epa11492668 Unclaimed baggage of Delta Airlines passengers on the carousel in the baggage claim area of Terminal A of Boston's Logan International Airport in Boston, Massachusetts, USA, 23 July 2 ...
Koffer, die nie abgeholt wurden, auf einem Gepäckband. Bild: keystone

Fluggepäck nicht da – Problem in Europa grösser als anderswo

12.06.2025, 11:1112.06.2025, 11:11

Für Flugreisende gehört es zu den grössten Ärgernissen, wenn bei sich bei der Ankunft herausstellt, dass der eingecheckte Koffer nicht mit der gleichen Maschine ankommt, wenn er beschädigt oder verschwunden ist. In Europa ist dieses Problem deutlich grösser als etwa in Nordamerika oder der Asien-Pazifikregion.

Dies geht aus dem Gepäckbericht des Luftverkehr-Dienstleisters Sita hervorgeht. Und nicht nur das: Die Problemrate ist 2024 auf dem europäischen Kontinent gestiegen.

Im vergangenen Jahr kamen in Europa 12,3 Gepäckstücke pro 1'000 Passagiere nicht ordnungsgemäss an. Im Jahr davor waren es 10,6, wie Sita in Genf auf Anfrage mitteilte. Langfristig gehe der Trend aber auch in Europa nach unten, betont das Unternehmen, das unter anderem IT-Lösungen für Fluggesellschaften und Flughäfen anbietet, etwa für das Gepäckmanagement. 2022 seien noch 15,7 Gepäckstücke pro 1'000 Passagiere nicht ordnungsgemäss angekommen.

USA und Asien-Pazifik deutlich besser als Europa

Die Rate war in Europa im vergangenen Jahr fast viermal so hoch wie in der Asien-Pazifik-Region (3,1 pro 1'000 Passagiere) und mehr als doppelt so hoch wie in Nordamerika (5,5 pro 1'000 Passagiere).

Weltweit betroffen waren nach Sita-Angaben im vergangenen Jahr 33,4 Millionen Gepäckstücke – etwas weniger als im Jahr davor. Dreiviertel davon kamen verspätet an, oft innerhalb von 48 Stunden. 8 Prozent der Gepäckstücke wurden geklaut oder gingen verloren. Der Anteil der Gepäckstücke, die beschädigt oder geplündert wurden, stieg von 15 auf 18 Prozent.

Mobiles Tracking und digitale Gepäckanhänger

Der Branche entstehen dadurch nach Sita-Angaben pro Jahr geschätzt fünf Milliarden Dollar (rund 4,35 Mrd. Euro) an Kosten, etwa durch Kurierdienste, um Passgieren verspätetes Gepäck nachzuliefern, oder Schadenersatz. Der Bericht basiert nach Sita-Angaben unter anderem auf Daten von 280 Fluggesellschaften.

Insgesamt habe die Branche viel getan und viel erreicht, betont Sita: 2007 kamen bei weniger als der Hälfte der beförderten Passagiere noch 46,9 Millionen Gepäckstücke nicht ordnungsgemäss an. (nib/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Leute im Flugzeug, die du kennst – und ein bisschen hasst
1 / 14
Leute im Flugzeug, die du kennst – und ein bisschen hasst
Bald ist es wieder so weit, und du begegnest diesen Typen im Flugzeug. bild: instagram/passengershaming
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Beinahe-Katastrophe bei Flugshow: Drei Jets kollidieren im Formationsflug
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Alarmstimmung in Europa: Die Nato existiert nur noch auf dem Papier
In der neuen US-Sicherheitsstrategie spart Washington nicht mit Kritik an Europa. Zugleich glauben die Amerikaner, Russland mit einem Frieden in der Ukraine vor weiteren Eroberungen abhalten zu können.
Die Verhandlungen zwischen den USA und Russland über eine Friedenslösung für die Ukraine scheinen festgefahren zu sein. Allerdings hat die jüngste Vergangenheit gezeigt, dass der amerikanische Chef-Unterhändler Witkoff und Trumps Schwiegersohn Kushner bereit sind, die Ukraine auf dem Altar von US-Wirtschaftsinteressen zu opfern. Es ist also weiterhin nicht klar, ob Trump nicht doch noch einen «Deal» mit Putin eingeht und die Ukraine am Ende zu einem unvorteilhaften Diktatfrieden zu zwingen versucht.
Zur Story