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EU-Staatsanwaltschaft warnt vor kriminellem Einfluss auf Politiker

EU-Staatsanwaltschaft warnt vor kriminellem Einfluss auf Politiker

01.03.2024, 07:5201.03.2024, 07:52

Die Leiterin der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA), Laura Kövesi, warnt vor zu grossem Einfluss krimineller Organisationen auf demokratische Strukturen. «Wir sehen in unseren Verfahren Unternehmer, Politiker oder Beamte, die kriminelle Organisationen schützen», sagte sie der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag).

epa11112558 European Chief Prosecutor Laura Codruta Kovesi during a press conference after her meeting with Polish justice minister at the Polish Justice Ministry headquarters in Warsaw, Poland, 29 Ja ...
Die Leiterin der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA), Laura KövesiBild: keystone

Die EUStA ist als unabhängige und dezentrale Behörde befugt, Straftaten gegen den EU-Haushalt strafrechtlich zu verfolgen und vor Gericht zu bringen. Im Fokus stehen dabei Kriminalität, mit der zu Unrecht Subventionen oder Aufträge der EU erlangt werden, sowie Zolldelikte und Umsatzsteuerbetrugssysteme.

Kövesi sagte zudem, das Ausmass des Betrugs mit EU-Geldern werde unterschätzt. Bislang würden nach Schätzungen der Polizeibehörde Europol nur vier Prozent der kriminell erwirtschafteten Gelder in Europa beschlagnahmt. Dabei sei Deutschland für Betrüger attraktiv. «Es ist eine grosse Volkswirtschaft, es gibt viele Unternehmen, man kann gut Dinge verstecken.» Die Fallzahlen zeugten aber auch von einer guten Aufdeckungsquote. «Hätten wir anderswo den gleichen Grad an Aufdeckung von Mehrwertsteuer- oder Zollbetrug wie in Deutschland, wäre die Lage insgesamt besser», so die Behördenchefin. (saw/sda/dpa)

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Ein Kaiser zu Gast – Haile Selassie auf Staatsbesuch
Der Staatsbesuch des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie (1892–1975) erregte 1954 grosses Aufsehen in der Schweiz. Für Irritation und Spekulationen sorgten einige seiner Geschenke und das Dankesschreiben, das auf sich warten liess.
Staatsbesuche waren in der Schweiz bis in die frühen 1950er-Jahren eine Seltenheit. Haile Selassie I. war Ende November 1954 erst das siebte Staatsoberhaupt, das die Schweiz offiziell empfing, und nach dem Besuch von Wilhelm II. 1912 der zweite Kaiser. Zu jener Zeit, als die Meisten noch kein Fernsehgerät besassen, das Reisen nur den Wenigsten vorbehalten war und sich das Afrikabild in der breiten Bevölkerungsschicht in Globis Abenteuergeschichten widerspiegelte, war die Faszination für den «Negus Negesti» (amharisch für «König der Könige») aus dem jahrhundertealten äthiopischen Kaiserreich im fernen Afrika entsprechend immens.
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