Die Ansage der automatischen Zeitansage ist Kult: «Beim nächsten Ton ist es 8 Uhr, 9 Minuten und 30 Sekunden.» Doch in Frankreich neigt sich diese Ära nun zu Ende. Denn um Mitternacht in der Nacht auf Freitag wurde die automatische Zeitansage nach 89 Jahren eingestellt.
Der Service, der gegen eine Gebühr von 1.50 Euro sekundengenau die Uhrzeit durchgab, war in den letzten Jahren immer seltener genutzt worden.
Das war am Starttag im Jahr 1933 anders: Am 14. Februar wurde im Pariser Observatorium, einer Forschungsstätte der Astronomie, die weltweit erste automatisch sprechende Zeitansage in Betrieb genommen. Mit den eingespeicherten Silben hätte der Service ohne weiteren Aufwand noch bis 2085 laufen können.
Vorher mussten dort Mitarbeiter in Person auf einer Telefonleitung die Anfragen nach der Uhrzeit beantworten. Die Technik wurde fortlaufend modernisiert. Auf den 20 Linien gingen 140'000 Anrufe ein, nur 20'000 davon konnten von der damaligen Technik beantwortet werden.
In der Schweiz bietet die Swisscom die automatische Zeitansage derzeit über die Nummer 161 an. Gegenüber watson sagte das Unternehmen, dass die automatische Zeitansage per Ende Jahr auf eine 0900er-Nummer umgestellt werde.
Beim deutschen Anbieter Telekom hiess es, dass sich die telefonische Zeitansage besonders zur Zeitumstellung von Sommer- und Winterzeit noch heute grosser Beliebtheit erfreue.
(yam/sda/dpa)