Zwei französische Journalisten sind in Paris wegen des Verdachts festgenommen worden, sie hätten den marokkanischen König Mohammed VI. erpresst. Eric Laurent und Catherine Graciet wurden am Donnerstag nach einem Treffen mit marokkanischen Vertretern in einem Pariser Hotel festgenommen, wie aus informierten Kreisen verlautete.
Zuvor sei «eine Geldsumme übergeben und angenommen worden». Ein Anwalt für das nordafrikanische Königreich sagte, die beiden Journalisten hätten drei Millionen Euro gefordert, damit sie ein Buch über den König nicht veröffentlichen.
Laurent und Graciet hatten bereits 2012 ein Buch veröffentlicht, das sich kritisch mit Mohammed VI. auseinandersetzt. Im Juli soll Laurent dann das Büro des Königs kontaktiert haben, sagte der von Marokko engagierte Anwalt Eric Dupond-Moretti im Sender RTL.
Bei einem ersten Treffen in Paris habe der Journalist gesagt: «Hört zu, für drei Millionen Euro veröffentliche ich mein Buch nicht, das ich mit Catherine Graciet vorbereite.»
Marokko erstattete daraufhin Anzeige. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein und überwachte weitere Treffen der Journalisten mit marokkanischen Vertretern.
Der Pariser Verlag Editions du Seuil bestätigte, dass die Journalisten an einem Buch über Mohammed VI. arbeiteten. Es sollte demnach Anfang kommenden Jahres erscheinen. (sda/afp)