Nach seinem Sieg in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl will der parteilose Reformpolitiker Emmanuel Macron sich nicht zu siegesgewiss geben. «Nichts ist gewonnen, man muss kämpfen», sagte Macron am Dienstag während eines Wahlkampftermins nahe Paris mit Blick auf die Stichwahl am 7. Mai.
«Niemand hätte mich vor anderthalb Monaten als Sieger gesehen, ich bin das lebende Beispiel dafür, dass die Prognostiker Unrecht haben», sagte Macron.
Nach der ersten Wahlrunde am vergangenen Sonntag warfen viele Kommentatoren Macron vor, seinen Sieg in der Stichwahl für allzu sicher zu halten. Dieser Eindruck wurde auch dadurch verstärkt, dass Macron seinen Erfolg in der ersten Wahlrunde bei Austern und Champagner in einem Pariser Lokal feierte.
Dazu sagte Macron am Dienstag in einem Interview mit dem Fernsehsender France 2, er verspüre deswegen «keine Reue». Er gehorche nicht dem «Diktat eines Konformismus, der einem sagt, wo man hingehen soll». Die Gäste bei der Feier seien vornehmlich Wahlkämpfer gewesen, die einen Abend Auszeit verdient hätten.
Präsident François Hollande hatte am Dienstag ebenfalls davor gewarnt, eine klare Niederlage der Rechtspopulistin Marine Le Pen bei der Präsidentschaftswahl als gegeben anzusehen. «Es ist noch nichts erreicht», sagte Hollande.
Die EU-Gegnerin Le Pen war bei der ersten Wahlrunde am Sonntag mit 21,3 Prozent auf den zweiten Platz gekommen. Macron landete mit 24 Prozent vorne und ist jetzt klarer Favorit für die zweite Wahlrunde in knapp zwei Wochen. Umfragen sehen ihn im Duell mit Le Pen bei 60 bis 64 Prozent. (sda/afp)