Im Zusammenhang mit den Protesten der Bürgerbewegung «Gelbe Warnwesten» ist in Frankreich eine zweite Person ums Leben gekommen. Ein 37 Jahre alter Motorradfahrer erlag am Dienstag seinen schweren Verletzungen, wie aus französischen Justizkreisen verlautete.
Er war am Montag in Portes-lès-Valence im Departement Drôme im Südosten des Landes an einem Stau vorbeigefahren, der sich wegen einer Strassensperre der Demonstranten gebildet hatte, und war mit einem Lieferwagen zusammengestossen, der wegen des Staus wenden wollte.
Die Untersuchungen dauerten noch an, «aber wir haben zwei Menschen, die an Strassensperren gestorben sind», sagte Innenstaatssekretär Laurent Nuñez im Fernsehsender BFM.
Zum Auftakt der landesweiten Proteste waren am Samstag fast 290'000 Menschen auf die Strasse gegangen. Dabei überfuhr eine Autofahrerin eine 63-jährige Demonstrantin an einer Strassenblockade im Departement Savoie im Osten des Landes. Insgesamt wurden seit Samstag etwa 530 Menschen verletzt, 17 von ihnen schwer.
Die Bürgerbewegung protestiert unter anderem gegen die geplante Erhöhung der Diesel- und Benzinsteuer zum 1. Januar. Auch am Dienstag beteiligten sich tausende Menschen an Strassenblockaden und anderen Protestaktionen.
Präsident Emmanuel Macron rief zum «Dialog» auf. Er wolle seine Politik erklären, um einen Ausweg zu finden, sagte er bei einem Besuch in Belgien. Innenminister Christophe Castaner ordnete an, die Blockaden von Treibstofflagern und an anderen «strategisch» wichtigen Punkten aufzulösen. Er beklagte eine «Radikalisierung» der Bürgerbewegung. (sda/afp)