Bei der einstigen französischen Volkspartei der Sozialisten ist Zoff um die Wahl des Vorsitzenden und den Kurs der Partei entfacht.
Sie teilten am Freitag mit, der Vorsitzende Olivier Faure sei mit 50.8 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Dessen Konkurrent Nicolas Mayer-Rossignol zweifelte das Ergebnis aber auf Twitter an. Wegen Unregelmässigkeiten solle eine Kommission einberufen werden, forderte er. Vorher könne kein Wahlergebnis verkündet werden.
Bereits in der Nacht hatten sowohl Faure als auch Mayer-Rossignol den Sieg der parteiinternen Wahl für sich beansprucht. Auf einem Parteitag Ende Januar sollen die Delegierten das Wahlergebnis ratifizieren.
Bei der Wahl stand vor allem der künftige Kurs der Sozialisten mit Blick auf ihr Bündnis mit Linken, Grünen und Kommunisten im Zentrum. Faure sieht es als alternativlos und notwendig an. Mayer-Rossignol hält es langfristig nicht für einen guten Rahmen.
Die Parteien des linken Lagers hatten das Bündnis im vergangenen Frühjahr geschmiedet, um bei der Parlamentswahl vereint gegen den wiedergewählten liberalen Präsidenten Emmanuel Macron anzutreten. Unter den Sozialisten war die Allianz umstritten. Sie mussten wegen ihres schlechten Abschneidens bei der Präsidentschaftswahl der deutlich weiter links stehenden Partei LFI von Jean-Luc Mélenchon Zugeständnisse machen. Die Parteien haben in der Nationalversammlung einzelne Fraktionen, arbeiten aber weiterhin eng zusammen. (aeg/sda/dpa)