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Wegen «russischem Gesetz»: Erneut Proteste und Zusammenstösse in Tiflis

Wegen «russischem Gesetz»: Erneut Proteste und Zusammenstösse in Tiflis

Tausende Menschen haben am Sonntagabend in der georgischen Hauptstadt Tiflis vor dem Parlament erneut gegen ein geplantes Gesetz zur Kontrolle von Einflussnahme aus dem Ausland protestiert.
29.04.2024, 01:54
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Dabei kam es nach Medienberichten zu gewaltsamen Zusammenstössen mit der Polizei, in deren Verlauf die Sicherheitskräfte Pfefferspray einsetzten. Trotz der wochenlangen Proteste hält die Regierung an ihrem Vorhaben fest, die Regierungspartei «Georgischer Traum – Demokratisches Georgien» hatte dazu für den Montag eine Kundgebung vor dem Parlament angekündigt.

epaselect epa11307284 Georgian opposition party supporters clash with police during a protest against a draft bill on 'foreign agents' near the Georgia Parliament in Tbilisi, Georgia, 28 Apr ...
Gegner des Gesetzes treffen auf Polizisten.Bild: keystone

Das als «russisches Gesetz» kritisierte Vorhaben sieht vor, dass etwa Nichtregierungsorganisationen, die Geld aus dem Ausland bekommen, diese Finanzquellen offenlegen. Die georgische Regierung will so nach eigenen Angaben für mehr Transparenz sorgen und das Ausmass ausländischer Einflussnahme stärker kontrollieren. Viele Projekte der Zivilgesellschaft und zur Demokratieförderung in Georgien werden vom Westen finanziert, darunter mit Geld aus der EU und den USA.

Kritiker befürchten allerdings, dass ein solches Gesetz nach russischem Vorbild missbraucht werden könnte, um diese Geldflüsse zu stoppen und prowestliche Kräfte politisch zu verfolgen. Die proeuropäische georgische Präsidentin Salome Surabischwili, die mit der nationalkonservativen Regierung über Kreuz liegt, kritisierte, dass trotz der Proteste an dem Gesetzesentwurf festgehalten werde. Georgien hat seit Dezember 2023 den Status als EU-Beitrittskandidat. (sda/dpa)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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rodolofo
29.04.2024 07:56registriert Februar 2016
Die Georgier machen es richtig: Aus den Russischen Fehlern lernen.
Denn sie sehen es ja mit eigenen Augen, was mit einem Volk passiert, wenn es sich zu Beginn eines totalitären Prozesses NICHT wehren: Der Prozess geht gnadenlos weiter, und nach den ersten verprügelten Sündenböcken, den "Ausländern", werden immer wieder neue Sündenböcke gesucht zum Abreagieren angestauter Aggressionen feiger Mainstream-Opportunisten, die nach Unten treten und nach Oben buckeln.
Ich denke, JEDE Gesellschaft kennt dieses Elend und kann sowohl von Russen, als auch von Georgiern lernen...
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