Eine neue Zara-Kampagne mit dem Titel «The Jacket» sorgt für Empörung. Im Netz rufen zahlreiche zum Boykott des spanischen Modehändlers auf. Der Grund: Das amerikanische Model Kristen McMenamy posiert mit einer Plastik verhüllten Schaufensterpuppe. Dem Modeunternehmen wird vorgeworfen, dass die Aufnahme an eingewickelte Leichen in Gaza erinnere.
«Wir alle haben die schrecklichen Bilder von verschleierten Körpern aus Gaza gesehen. Es ist eindeutig ein bewusster Spott für die Palästinenser», schreibt eine Instagram-Userin. Eine andere Userin schreibt auf X: «Den Tod unschuldiger Kinder und Menschen als Werbung zu nutzen. Ekelhaft, einfach nur ekelhaft.» In den sozialen Medien rufen nun zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer zum Boykott auf.
Trotz des öffentlichen Aufschreis hat das Modeunternehmen noch keine Erklärung abgegeben. Auf der offiziellen Webseite sowie auf den sozialen Medien des Unternehmens ist das Bild allerdings nicht mehr auffindbar.
Hat Zara das Bild stillschweigend aus dem Netz entfernt oder handelt es sich gar um ein bearbeitetes oder von KI generiertes Bild?
Letzteres glaubt Catherine Gilbert, Faktencheckerin von Keystone-SDA, nicht: «Wird ein Bild vollständig mit KI generiert, muss beachtet werden, dass KI die Bilder immer wieder neu generiert. Bei diesen Bildern lassen sich anschliessend oft typische Bildfehler wie sechs Finger oder unrealistisch aussehende Kleidungsstücke sowie Fantasie-Abzeichen beobachten». Die Jacke sehe hingegen sowohl auf dem beanstandeten Foto als auch auf einem auf Instagram vorhandenem Bild ziemlich gleich aus, einfach aus einer anderen Perspektive heraus. «Das spricht gegen ein ausschliesslich mit KI-generiertes Bild», sagt Gilbert.
Und weiter: «Zudem fragt sich: warum soll Zara ein KI-Bild von einem Produkt publik machen, das es dann nicht im Angebot gibt? Zu prüfen bleibt, ob ein Foto als Basis diente und die Umgebung oder ein Teil davon mithilfe von KI generiert wurde.»
(cst)