Der konservative britische Premier Rishi Sunak hat mit seinem am Mittwoch verkündeten Baustopp für den zweiten Teil der Schnellbahntrasse HS2 (High Speed 2) die Kritik von gleich zwei Vorgängern aus der eigenen Partei auf sich gezogen.
Today’s decision on HS2 is the wrong one. It will help to fuel the views of those who argue that we can no longer think or act for the long-term as a country; that we are heading in the wrong direction.
— David Cameron (@David_Cameron) October 4, 2023
HS2 was about investing for the long-term, bringing the country together,…
David Cameron, der 2016 nach dem Brexit-Referendum zurückgetreten war und sich seitdem nur selten öffentlich äusserte, bezeichnete die Entscheidung auf dem Kurznachrichtendienst X als falsch. Das Projekt HS2, das eine bessere Anbindung zwischen London und dem wirtschaftlich abgehängten Norden Englands schaffen sollte, sei dazu gedacht gewesen, das Land zu einen, so Cameron. «Ich bedauere diese Entscheidung», schrieb er und fügte hinzu:
Boris Johnson, der von 2019 bis 2022 Premier war, teilte die Nachricht seines Parteifreunds Camerons am Mittwochabend und kommentierte sie mit den Worten: «Ich stimme zu».
Sunak hatte das Aus für den zweiten Teil der Strecke von Birmingham nach Manchester am Mittwoch bei seiner Rede zum Abschluss des Tory-Parteitags verkündet. Obwohl die Entscheidung kaum überraschend kam – es hatte bereits wochenlang Spekulationen darüber gegeben – ist sie hochumstritten. Während konservative Zeitungen den Premier teils lobten titelte der linksliberale «Guardian» am Donnerstag: «Sunak entfesselt einen Tory-Bürgerkrieg». (sda/dpa)