Deutschland stimmt ab. Am 24. September entscheiden die Stimmbürger unseres Nachbarlandes, wer die Republik in Zukunft regieren soll. Kandidieren tut auch «Die Partei», eine von Redaktoren des deutschen Satiremagazins «Titanic» gegründete Kleinpartei mit parodistischem Charakter. Präsident ist der Ex-Chefredaktor des Magazins und derzeitiger EU-Abgeordnete Martin Sonneborn.
Seine Partei hat nun auf huffingtonpost.de ihren Wahlwerbespot zur Bundestagswahl veröffentlicht – und der hat es in sich:
Im Film trinken Frauen, Männer und Transsexuelle aus Flaschen mit Penis-Logo, schwingen ihre Hintern, die Frauen zeigen ihren Busen. Der Kanzlerkandidat der Partei, Serdar Somuncu (in Hose, Hemd und Krawatte), lässt sich lasziv massieren.
Der Spot ist eine Satire auf den Populismus und die Perversität des Aufmerksamkeitskampfes. «Unser Ansatz war, die Obszönität, mit der Politik und Automobilindustrie derzeit agieren, zu übertreffen. Aber ich fürchte, das haben wir nicht geschafft», lässt sich Sonneborn von der «Huffington Post» zitieren.
Sonneborn will im Film keine Themen durchackern. Die Leute würden sowieso keine Inhalte wollen. Seine Partei aber brauche die Aufmerksamkeit, um ein besseres Ergebnis als bei der letzten Bundestagswahl zu bekommen, erklärt der Exzentriker. Sollte der Jugendschutz die Ausstrahlung des Spots wegen des expliziten Inhaltes behindern, hat Sonneborn vor, den Clip auf Youporn zu stellen.
Der Werbefilm ist übrigens auch eine Hommage an die legendäre Werbung des deutschen Cola-Unternehmens Afri-Cola. (kün)