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Schizophrenie bei Männern häufig von Cannabis-Missbrauch verursacht

Budtender Taylor Altshule holds Cherry Pie marijuana at a California Street Cannabis Company location in San Francisco, Monday, March 20, 2023. Twitter under its 420-friendly owner Elon Musk earlier t ...
Cannabis-Missbrauch kann Schizophrenie verursachen. Bild: keystone

Schizophrenie bei Männern häufig von Cannabis-Missbrauch verursacht

14.05.2023, 12:0414.05.2023, 13:52
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Bei jungen Männern dürften bis zu 30 Prozent aller Schizophrenie-Fälle auf problematischen Cannabis-Konsum zurückgehen. Das schreiben Forscherinnen und Forscher im Fachblatt «Psychological Medicine».

Sie hatten sich in einem riesigen Datensatz aus Dänemark angeschaut, wie sogenannte Cannabis-Konsumstörungen (englisch: cannabis use disorder; CUD) und Schizophrenie zusammenhängen. Kriterien für eine CUD sind unter anderem hoher Konsum, starkes Verlangen nach der Droge oder die Aufgabe oder Einschränkung wichtiger sozialer, beruflicher oder Freizeit-Aktivitäten.

Bisherige Studien hatten bereits gezeigt, dass Cannabis-Konsumstörungen mit schweren psychischen Erkrankungen einhergehen können, beispielsweise mit einer Schizophrenie – das gilt für Männer genauso wie für Frauen. Nun haben Forscher um Carsten Hjorthøj von der Uniklinik Kopenhagen untersucht, für wen das Risiko am höchsten ist.

Junge Männer besonders betroffen

Die Analyse zeigt, dass 15 Prozent aller Schizophrenien bei Männern in Dänemark im Jahr 2021 ohne Cannabis-Konsumstörungen (CUS) hätten vermieden werden können. Bei den Frauen waren es vier Prozent. Besonders hoch war der Anteil mit bis zu 30 Prozent bei den jüngeren Männern im Alter von 21 bis 30 Jahren. CUS seien demnach ein wichtiger Risikofaktor für die Krankheit Schizophrenie, schlussfolgern die Forscher.

Ihre repräsentative, landesweite Studie erweitert das Ergebnis einer Fallkontrollstudie aus dem Jahr 2019. Damals ist festgestellt worden, dass in den Städten, in denen Cannabisprodukte mit einem besonders hohen THC-Gehalt regelmässig konsumiert werden, auch die Anzahl der Psychoseerkrankungen besonders hoch ist.

Untersucht worden waren damals elf europäische Städte, die Spitzenplätze belegten Amsterdam und London. Folglich könnte auch die Stärke des konsumierten Cannabis relevant für das Schizophrenie-Risiko sein, vermuten die Forscher. (sda/dpa)

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114 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fight4urRight2beHighasaKite
14.05.2023 13:57registriert Oktober 2022
Auf dem Schwarzmarkt hast du in der Regel keine Auswahl und kriegst hochgezüchtetes Indoor. Da kannst du nicht zwischen Indica und Sativa oder einem tieferen THC-Gehalt auswählen und eine für dich passende Sorte finden.

Cannabis hat wie jede Droge Schattenseiten, das ist weder ein Grund, noch eine Bestätigung für ein Verbot! Bei den legalen Drogen nehmen wir tausende Tote und Gewaltopfer hin und beim Cannabis tun wir so, als dürfe es keine Nebenwirkungen geben.

Gekifft wird immer mehr, obwohl der CH-Staat uns Konsumenten seit 1951 verfolgt. Die Kriminalisierung ist keine Lösung!
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Kolleg_Essig
14.05.2023 13:36registriert Mai 2016
Und ich wurde vor ein paar Jahren hier noch heftigst angefeindet, als ich auf diesen Umstand hingewiesen habe. Nun ja, jeder nach seinem Gusto und wie so oft gilt halt auch hier: die Menge macht das Gift.
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adrenochrom addicted
14.05.2023 17:42registriert Dezember 2015
Ich habe 10 Jahre lang täglich gekifft. Am Schluss rutschte ich in eine Depression und hatte psychotische Anfälle. Gras ist nicht nur harmlos, vorallem bei übermässigem Konsum.
Dennoch finde ich eine Legalisierung wichtiger denn je. Nur so können die Konsumenten sicher sein was für Gras sie konsumieren.
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