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Genitalverstümmelung nimmt weltweit ab – aber nicht in allen Ländern

Genitalverstümmelung nimmt weltweit ab – aber nicht in allen Ländern

03.09.2022, 09:4003.09.2022, 14:28
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Medical students demonstrate how female genital mutilation (FGM) affects childbirth, at the Edna Adan University in Hargeisa, Somaliland, a semi-autonomous breakaway region of Somalia, Wednesday, Feb. ...
Medizinstudentinnen in Somalia demonstrieren, was Genitalverstümmelung für die Frauen bedeutet.Bild: keystone

Die Tradition der Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen geht einer neuen Studie zufolge weltweit zurück. In 26 von 30 betroffenen Staaten in Afrika, im Nahen Osten sowie in Südostasien nahm ihre Verbreitung in den vergangenen Jahren ab, wie aus einer im Fachblatt «PLOS Medicine» veröffentlichten Erhebung hervorgeht.

Demnach sind in den untersuchten Ländern insgesamt 37 Prozent der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren betroffen. Bei Mädchen im Alter bis 14 Jahren sind es 8 Prozent. Als Grundlage für die Erhebung dienten die Daten von insgesamt mehr als 400'000 Frauen und knapp 300'000 Mädchen.

Die Zahlen sanken etwa in Äthiopien und in der Zentralafrikanischen Republik. Die Autoren führen die Entwicklung neben gesetzlichen Verboten auch auf zunehmende Bildung und die Änderung sozialer Normen zurück. Eine Zunahme der Praktik verzeichnete die Studie allerdings für Frauen in Burkina-Faso, Somalia und Guinea-Bissau.

Schlusslicht bei der auch als weibliche Beschneidung bekannten Prozedur ist der Erhebung zufolge Somalia. Dort waren im Jahr 2020 99.2 Prozent der Frauen verstümmelt. Die Autoren um Stephen McCall von der Amerikanischen Universität Beirut schätzen, dass weltweit mindestens 100 Millionen Frauen betroffen sind. (sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stormcloud
03.09.2022 11:01registriert Juni 2021
Diese Genitalverstümmelungen sind unmenschlich und grausam.
Ich bin für ein Weltweites Verbot und wer so etwas trotzdem durchführt oder beauftragt, fährt Lebenslang ein!
Wie kann man so etwas nur machen bzw. als Eltern seinem Kind antun?
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Rivka
03.09.2022 13:09registriert April 2021
'Die Autoren führen die Entwicklung neben gesetzlichen Verboten auch auf zunehmende Bildung und die Änderung sozialer Normen zurück.'

Dieser Satz zeigt wie wichtig Bildung ist. Im Koran steht z.Bsp. nirgends etwas von 'Beschneidung' der Frauen, aber viele Mädchen wussten oder wissen das nicht, weil sie nicht lesen und schreiben können da es ihnen verweigert wird. Je mehr Frauen in Afrika aber Zugang zu Bildung bekommen und die Möglichkeit haben den Koran zu lesen und zu verstehen desto höher wird ihre Chance die Verstümmelung ihrer Körper zu bekämpfen.
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
03.09.2022 13:24registriert Juni 2019
"Genitalverstümmelung nimmt weltweit ab..."
heisst was? Anstatt 100 nur noch 99 oder was?
Jede einzelne ist eine Person zuviel,
Schluss mit dieser Barbarei.....
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