Während der Ebola-Epidemie von 2014 bis 2015 in Westafrika wurden 28'600 Fälle nachgewiesen. 11'300 Personen sind an der durch das Virus ausgelösten Krankheit verstorben. Damit gehört das Ebola-Virus zu den tödlichsten unter Menschen verbreiteten Krankheitserregern überhaupt.
Nun haben Wissenschaftler um den Virologen Alpha Kabinet Keita einen erneuten Ausbruch der Krankheit in Guinea untersucht und festgestellt: Das Erbgut des Virus unterscheidet sich praktisch nicht von jenem, dass bereits 2014 zirkulierte.
Die Untersuchung zeigt, dass der erneute Ausbruch vermutlich auf einen Genesenen der Epidemie vor acht Jahren zurückgeht. Der Erreger schlummerte jahrelang im Überlebenden bis es sich letztes Jahr aus noch unbekannten Gründen wieder vermehrte und weitere Personen infizierte. Damit stellen sich bei der Eindämmung der Krankheit ganz neue Probleme.
Ebola-Forscher hegten zwar bereits vor dieser Untersuchung den Verdacht, dass das Virus über mehrere Monate in Genesenen schlummern und dann wieder reaktiviert werden kann. Dieser Fall zeigt jedoch, dass das Virus auch nach Jahren wieder ausbrechen kann.
Wie genau diese Reaktivierung funktioniert, ist unklar. Denn eigentlich verfügt das Virus nicht über die nötigen biologischen Voraussetzungen, um über eine solch lange Zeitspanne in einem Wirt zu überleben.
Nun fordern die Autoren der Studie, dass für Genesene von Ebola-Epidemien langfristige medizinische Versorgung sichergestellt werden muss. Ansonsten werde man immer wieder mit Ausbrüchen rechnen müssen.
In der Schweiz wurde das gefährliche Virus laut Bundesamt für Gesundheit erst zweimal nachgewiesen – einmal 1995 und einmal 2014. Beide Patienten konnten erfolgreich gepflegt werden und überlebten. (leo)
„Der Erreger schlummerte jahrelang im Überlebenden bis es sich letztes Jahr aus noch unbekannten Gründen wieder vermehrte und weitere Personen infizierte.“
Noch Fragen? …