Nach einem mutmasslichen Übergriff auf ein Mädchen ist es in Nordirland erneut zu Ausschreitungen gekommen. In Ballymena seien Einsatzkräfte die zweite Nacht in Folge mit Molotowcocktails, Ziegelsteinen und Feuerwerk angegriffen worden, teilte die Polizei mit. 17 Polizisten seien verletzt und einige davon im Krankenhaus behandelt worden.
Geschäfte und Wohnungen wurden beschädigt und mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt, wie die Ermittler mitteilten. Die Einsatzkräfte setzten einen Wasserwerfer und Plastikgeschosse ein. Auch in Belfast und einigen anderen Städten des britischen Landesteils kam es demnach zu Protesten.
Die Unruhen begannen, nachdem zwei Teenager versucht haben sollen, ein Mädchen zu vergewaltigen. Aus einem friedlichen Protest entwickelten sich dann Ausschreitungen, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Insgesamt etwa 30 Einsatzkräfte wurden bisher verletzt.
Die Polizei sprach am Dienstag von rassistisch motivierten Unruhen. «Die sinnlose Gewalt, die in den vergangenen beiden Nächten in Ballymena zu beobachten war, ist zutiefst beunruhigend und völlig inakzeptabel», teilte Chief Constable Jon Boutcher am Mittwoch mit.
Die kriminellen Handlungen würden nicht nur Menschenleben gefährden, sondern auch die laufenden Ermittlungen. «An all diejenigen, die bedroht wurden oder von der Gewalt betroffen waren: Wir stehen an Ihrer Seite.» Mehrere Menschen wurden festgenommen.
Der Fall erinnert an die Messerattacke im englischen Southport, nach der es in mehreren britischen Städten zu rechtsextremen Ausschreitungen gekommen war. In Nordirland wird zwei Jugendlichen versuchte Vergewaltigung vorgeworfen, sie weisen die Vorwürfe vor Gericht zurück. (sda/dpa)