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Briten demonstrieren nach Urteil zu Gleichstellung von Transfrauen

April 19, 2025, London, England, United Kingdom: Thousands of trans rights activists protested British Supreme Court s ruling on definition of woman in London, The court ruled last week that for the E ...
Aus Protest gegen das Urteil gingen viele Menschen auf Londons Strassen.Bild: www.imago-images.de

Tausende Briten demonstrieren nach Urteil zu Gleichstellung von Transfrauen

19.04.2025, 15:56
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In London haben Medienangaben zufolge Tausende Menschen gegen ein Urteil des obersten Gerichts zur Definition einer Frau über das biologische Geschlecht demonstriert. Der Nachrichtenagentur PA zufolge kamen verschiedene Gruppen am Parliament Square zusammen. Zu sehen waren unter anderem Schilder mit Aufschriften wie: «Trans-Rechte sind Menschenrechte».

Das Gericht hatte am vergangenen Mittwoch geurteilt, dass bei der Gleichstellung von Männern und Frauen das biologische, nicht das soziale Geschlecht zähle. Das Urteil gilt als wegweisend – beispielsweise bei der Frage, ob Transfrauen bei Frauenquoten als Frauen gezählt werden, und ob sie Orte wie Damenumkleiden benutzen dürfen.

Aktivistengruppen hatte sich im Anschluss besorgt gezeigt. «Es wird unglaublich beunruhigend sein für die Trans-Gemeinschaft und alle, die sie unterstützen», sagte der Geschäftsführer der LGBTQ+-Organisation Stonewall, Simon Blake. LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen. Transmenschen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.

Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling unterstützte Klage

Geklagt hatte die Frauenrechtsorganisation For Women Scotland (FWS). Sie war nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie die schottische Regionalregierung den Geschlechterbegriff auslegte. Unterstützung kam unter anderem von der Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling, die das Thema Frauenrechte versus Rechte von Transmenschen seit langem zu ihrem zentralen Anliegen gemacht hat und die für ihre kontroversen Äusserungen dazu teils scharf kritisiert wurde.

Die britische Regierung von Premierminister Keir Starmer teilte mit, sie habe stets den Schutz von nach biologischem Geschlecht getrennten Räumen unterstützt. «Diese Entscheidung bringt Klarheit und Sicherheit für Frauen und Anbieter von Dienstleistungen wie Kliniken, Frauenhäuser und Sportvereine», sagte ein Regierungssprecher. Der Vorsitzende Richter Patrick Hodge betonte, das Urteil bedeute nicht, dass Transmenschen nicht umfassend vor frauenfeindlicher Diskriminierung geschützt wären. (sda/dpa/vro)

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177 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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John Henry Eden
19.04.2025 18:33registriert Januar 2014
Bei dem Urteil ging es nicht um Gleichberechtigung, sondern explizit um Frauenrechte. Diese lösen sich nämlich in Luft auf, wenn Männer sich nach Lust und Laune offiziell als Frau betiteln können. Egal ob Sport, Frauenhäuser, Schulen oder auch die Zürcher Frauenbadi. Solche geschützten Räume, Aktivitäten und Instituten gäbe es dann früher oder später nicht mehr.
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Bauchtasche
19.04.2025 21:27registriert April 2024
Biologische Tatsachen werden durch das Gericht gegenüber einer subjektiven Gefühlslage als höherwertig angesehen? Empfinde ich als nachvollziehbar.
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Bärner728
19.04.2025 17:02registriert Juni 2020
Guter Gerichtsentscheid. Gibt Hoffnung, dass wir noch nicht ganz alle Tassen im Schrank verloren haben.
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