Die britische Regierung will illegale Hetzjagden auf Hasen schärfer bestrafen. Erstmals seien für Gesetzesverstösse dann Haftstrafen möglich, teilte das Umweltministerium in London mit. Zudem soll eine Geldstrafe in unbegrenzter Höhe möglich sein.
Das sogenannte Hare Coursing bereite in einigen ländlichen Gebieten grosse Sorgen, begründete das Ministerium sein Vorhaben. «Hare Coursing bedeutet nicht nur Grausamkeit gegen Wildtiere, sondern ist auch mit einer Reihe anderer krimineller Aktivitäten verbunden, wie Diebstahl, Sachbeschädigung, Gewalt und Einschüchterung.»
Nun will die Regierung das neue Polizeigesetz, das derzeit im Parlament in London diskutiert wird, anpassen. «Die neuen Massnahmen werden der Polizei zusätzliche Befugnisse geben, Anklage zu erheben und Hunde von Besitzern, die an der Hasenjagd beteiligt sind, zu beschlagnahmen», sagte Umweltminister George Eustice.
Tierschützer und Landwirte begrüssten das Vorhaben. «Ich hoffe, dies bedeutet den Beginn eines harten Vorgehens gegen diese organisierten kriminellen Banden, die in Felder einbrechen, um Hunde für die Hasenjagd freizulassen, was grosse Schäden an Ernten und landwirtschaftlichem Eigentum anrichtet und die Menschen in ländlichen Gemeinden einschüchtert», sagte der Vizechef des Bauernverbands National Farmers' Union, Stuart Roberts.
Auch ein neues Tierschutzgesetz wird derzeit im Parlament behandelt. Tierschützer wollen dieses Gesetz ausweiten und damit die Jagd auch auf künstlich gelegte Spuren verbieten.
Diese «Trail Hunting» genannte Praxis ist auch nach dem Verbot der Hetzjagden auf lebende Tiere 2005 weiterhin erlaubt. Kritiker argumentieren, dass Hunde von den künstlichen Spuren auf die Fährte echter Füchse gelockt würden. Bei Protesten gegen eine Jagd im westenglischen Dorf Lacock kam es an Neujahr zu Schlägereien zwischen Gegnern und Befürwortern. (saw/sda/dpa)