International
Grossbritannien

Zugreisen durch Ärmelkanal: Richard Branson will neues Angebot schaffen

Richard Branson sits in the Royal Box to watch Veronika Kudermetova of Russia and Elise Mertens of Belgium against Jelena Ostapenko of Latvia and Su-Weih Hsieh of Taiwan during the women's double ...
Richard Branson, hier beim Tennisschauen in Wimbledon.Bild: keystone

«Monopol beenden»: Milliardär Branson will Zugverkehr durch Ärmelkanal «aufmischen»

30.10.2025, 14:2230.10.2025, 14:22

Der britische Unternehmer Richard Branson will dem Eurostar Konkurrenz machen, der Grossbritannien über den Ärmelkanaltunnel mit dem europäischen Festland verbindet. Zuvor hatte die britische Regulierungsbehörde Office of Rail and Road (ORR) am Donnerstag grünes Licht für die Nutzung eines wichtigen Betriebshofes gegeben.

Branson kündigte an, den Zugverkehr durch den Eurotunnel «aufmischen» zu wollen. Die Erlaubnis des ORR für die Nutzung des Depots sei «richtig für die Konsumenten».

epa11029684 A Eurostar high-speed train drives in the Eurotunnel in Coquelles, northern France, 14 December 2023. For 30 years, the Eurotunnel has been connecting the 50 kilometers that separate the U ...
Seit über 30 Jahren verkehrt der Eurostar zwischen Grossbritannien und dem europäischen Festland.Bild: EPA

Die Entscheidung der Regulierungsbehörde, das Bahnbetriebswerk Temple Mills im Osten Londons gemeinsam mit Eurostar nutzen zu dürfen, ermöglicht es dem Gründer des britischen Virgin-Konzerns, seine Pläne voranzutreiben, ab 2030 unter dem Namen Virgin Trains Fahrten durch den Tunnel anzubieten. Der Betriebshof ist der einzige geeignete Standort auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen London und dem Ärmelkanaltunnel.

Eurotunnel zu 50 Prozent ausgelastet

Seit Eröffnung des Tunnels 1994 hat Eurostar auf der Strecke ein Monopol inne. Es sei an der Zeit, «dieses 30-jährige Monopol zu beenden», erklärte Branson.

Das ORR lehnte konkurrierende Anträge der Unternehmen Evolyn aus Spanien, Gemini aus Grossbritannien und Trenitalia aus Italien ab, da Virgin Trains «die besten Aussichten» habe, die Kapazitäten in Temple Mills optimal zu nutzen. Zudem habe das Unternehmen eindeutige Nachweise für die Unterstützung durch Investoren und eine Grundsatzvereinbarung für die Beschaffung von Zügen vorgelegt.

Richard Branson arrives to Ben Gurion airport to inaugurate the start of Virgin Atlantic airline in Israel, Wednesday, Oct. 23, 2019 in Tel Aviv, Israel. (AP Photo/Oded Balilty)
Hat Grosses vor: Richard Branson.Bild: AP

Virgin Trains hat nach eigenen Angaben mit dem französischen Zugbauer Alstom den Kauf von zwölf Hochgeschwindigkeitszügen vereinbart. Nötig für einen Betrieb sind noch weitere behördliche Genehmigungen.

Obwohl der Tunnel nur zu etwa 50 Prozent ausgelastet ist, waren frühere Konkurrenten auch an Vorschriften und begrenzten Bahnhofskapazitäten gescheitert. Eurostar betreibt derzeit Züge von London zu Zielen wie Paris, Brüssel und Amsterdam.

Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen eine Rekordzahl von 19,5 Millionen Passagieren befördert, was auch auf Besucher der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris zurückging. In Umfragen gaben zuletzt aber viele Reisende an, statt den Eurostar lieber ein Flugzeug nehmen zu wollen – vor allem aufgrund der als zu hoch empfundenen Ticketpreise. (sda/awp/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
17 Bilder, die zeigen, wir wir früher im Zug reisten
1 / 19
17 Bilder, die zeigen, wir wir früher im Zug reisten
Füsse raus, Dose auf, Stumpen rein: Dieser Herr lässt es sich 2003 in der ersten Klasse zwischen Schüpfheim-Konolfingen gutgehen.
quelle: keystone/martin ruetschi
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wir haben die First Class im neuen Swiss-Flieger getestet – so war es
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Wird dieser Mann der nächste britische Premierminister?
Der rechtsextreme Nigel Farage hat in den aktuellen Meinungsumfragen die Nase vorn.
Nein, Obelix irrt sich. Nicht die Römer spinnen, sondern die Briten. Fast ein Jahrzehnt nach dem Brexit führt derzeit Nigel Farage in den Meinungsumfragen, und es ist ein realistisches Szenario geworden, dass er dereinst in das Haus an der Downing Street 10 einziehen wird, dem Sitz des britischen Premierministers.
Zur Story