International
Grossbritannien

Enger Mitarbeiter von Sunak wettete laut Medienbericht auf Wahltermin

Medienbericht: Enger Mitarbeiter von Sunak wettete auf Wahltermin – 100 Pfund gesetzt

12.06.2024, 21:3312.06.2024, 21:33

Ein enger Mitarbeiter des britischen Premierministers Rishi Sunak hat einem Zeitungsbericht zufolge auf einen Termin für die Parlamentswahl im Juli gewettet. Wenige Tage später gab Sunak überraschend bekannt, dass die Abstimmung am 4. Juli stattfinden werde, wie der «Guardian» am Mittwochabend schrieb. Allgemein erwartet worden war ein Termin im Herbst. Craig Williams hatte zuletzt als Sunaks sogenannter Principal Private Secretary gewirkt – eine Art Assistent im Rang eines Unterstaatssekretärs.

Der konservative Abgeordnete räumte bei X ein: «Ich habe vor einigen Wochen auf die Parlamentswahlen gewettet.» Die zuständige Aufsichtsbehörde Gambling Commission habe routinemässig eine Untersuchung eingeleitet, mit der er vollständig kooperiere. «Ich möchte nicht vom Wahlkampf ablenken, ich hätte besser nachdenken sollen, wie das aussieht», schrieb Williams weiter.

Angeblich 100 Pfund gesetzt

Am 19. Mai setzte er laut «Guardian» 100 Pfund (118.46 Euro) auf den Juli. Sunak verkündete den Termin am 22. Mai. Der mögliche Gewinn beträgt 500 Pfund.

Die oppositionelle Labour-Partei, die in Umfragen deutlich vor Sunaks Konservativen führt, nannte den Fall «völlig aussergewöhnlich».

Es ist unklar, ob Williams für die Wette Insiderwissen genutzt hat. Der Abgeordnete, der bei der Wahl im walisischen Wahlkreis Montgomeryshire and Glyndŵr kandidiert, äusserte sich nicht zu dieser Frage. Der «Guardian» schrieb, Sunak habe seit Längerem über den Termin nachgedacht. Ein Sprecher der Gambling Commission betonte, eine Wette mithilfe von Insiderinformationen sei eine Straftat.

Für Sunak ist es eine weitere Ablenkung im Wahlkampf. Zuletzt wurde der Premier auch aus den eigenen Reihen kritisiert, weil er vorzeitig die Gedenkfeier zum D-Day in Frankreich verlassen hatte, um ein TV-Interview aufzuzeichnen. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die Republikaner fürchten die Zukunft ohne Trump
Nach den Wahlniederlagen vom Dienstag zeigen sich innerhalb der republikanischen Partei erste Risse. Gleichzeitig radikalisiert sich ein Teil von Donald Trumps MAGA-Basis weiter.
Die Niederlagen am Dienstag kamen für die US-Republikaner nicht unerwartet. Aber das Ausmass war für die Partei vom Präsident Donald Trump ein Schock. Die Demokraten übertrafen fast durchwegs die Erwartungen. Sie siegten nicht nur in «blauen» Städten und Staaten. Auch in Hochburgen der Republikaner gelangen ihnen bemerkenswerte Erfolge.
Zur Story