Der britische Dirigent Jan Latham-Koenig ist wegen sexueller Kontaktaufnahme zu einem Minderjährigen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der 70-Jährige habe zugegeben, ein Treffen mit einem Teenager organisiert zu haben, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag meldete. Hinter der Internetbekanntschaft steckte letztlich aber ein Undercover-Polizist.
Latham-Koenig habe in einer Datingapp Kontakt mit jemandem aufgenommen, von dem er glaubte, es handle sich um einen 14-jährigen Jungen, schrieb PA. Ihre Unterhaltungen seien dann sexuell geworden und er habe der Bekanntschaft ein Zugticket besorgt, um zu einem Bahnhof in London zu kommen. Latham-Koenig wurde dann festgenommen.
Er wurde zu einer Haftstrafe von 14 Monaten verurteilt, die zu zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wurde. Ihm wird Fehlverhalten in drei Fällen vorgeworfen. Er habe ein Kind nach sexueller Kontaktaufnahme treffen wollen, habe eine Sexualstraftat mit einem Kind vorbereitet und sexuell mit einem Kind kommuniziert. Der Richter sprach von einem besorgniserregenden Verhalten, betonte aber, Latham-Koenig habe sich früh zu den Vorwürfen bekannt und Reue gezeigt.
Der Dirigent hatte in der Vergangenheit unter anderem mit dem Royal Philharmonic Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra und Orchestern der BBC gearbeitet. Im Jahr 2020 wurde er für seine Verdienste um die Musik und um die britisch-russischen kulturellen Beziehungen in den Order of the British Empire aufgenommen. (dab/sda/dpa)