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«Tomatengrippe»-Virus in Indien – mindestens 82 Kinder infiziert

«Tomatengrippe»-Virus in Indien – mindestens 82 Kinder infiziert

In Indien hat es einen Virusausbruch gegeben. Dutzende Kinder sind infiziert. Bei der «Tomatengrippe» treten am gesamten Körper schmerzhafte Bläschen auf.
23.08.2022, 03:40
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Ein Artikel von
t-online

Corona, Affenpocken, Langya-Henipavirus: Nun warnen Forscher schon wieder vor einem neuen Erreger, die sogenannte «Tomatengrippe». Das «Lancet Respiratory Medicine Journal» berichtet, dass das Virus erstmals im Mai im südindischen Bundesstaat Kerala entdeckt wurde. Bisher sind mindestens 82 Fälle bekannt, die Betroffenen sind alle Kinder unter fünf Jahren.

Die «Tomatengrippe» verdankt ihren Namen dem Auftreten von roten und schmerzhaften Blasen am ganzen Körper der Infizierten, welche im Verlauf der Krankheit auf die Grösse einer Tomate anwachsen können. Die Blasen ähnelten den Forschern zufolge denen, die bei jungen Menschen mit dem Affenpockenvirus auftreten. Neben den Hautausschlägen seien die weiteren Symptome ähnlich der einer Grippe: schmerzhafte Gliedmassen, Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, aber auch Erbrechen und Durchfall.

Bei einer Tomatengrippe treten oft rote Blasen am ganzen Körper auf. (Symbolbild)
Bei einer Tomatengrippe treten oft rote Blasen am ganzen Körper auf. (Symbolbild)bild: twitter/northwaleslive

Könnte sich der Ausbruch in Indien zu einer Pandemie entwickeln? Das Risiko sei gering, schreiben die Wissenschaftler. «Die seltene Virusinfektion ist endemisch und gilt als nicht lebensbedrohlich», heisst es. Noch trete das Virus nicht flächendeckend auf, man müsse es dennoch beobachten. Die Regierungen der betroffenen Regionen in Indien haben bereits Massnahmen ergriffen, um den Ausbruch einzudämmen.

Das neue Virus ist nicht mit dem Coronavirus verwandt

Die Experten schreiben in ihrem Artikel, dass das neue Virus nicht mit Covid-19 verwandt sei, auch wenn die Symptome teils gleich seien. Die «Tomatengrippe» ähnele demnach den Chikungunya- und Dengueviren sowie der Hand-, Fuss- und Mundkrankheit.

Allerdings sei wie bei Corona- und Grippeinfektionen die Einhaltung von Hygienemassnahmen die beste Vorsorge, um eine Ansteckung zu vermeiden. Die Experten empfehlen Erkrankten zudem, sich ab Beginn der Symptome für fünf bis sieben Tage in die Isolation zu begeben, da das Virus «sehr ansteckend» sei. «Angesichts der Ähnlichkeiten mit der Hand-Fuss-Mund-Krankheit könnte die Übertragung auf Erwachsene schwerwiegende Folgen haben, wenn der Ausbruch der 'Tomatengrippe' bei Kindern nicht kontrolliert und verhindert wird», ist in dem Bericht zu lesen.

Infizierten raten die Forscher unter anderem zur Bettruhe. Bislang gebe es keine Medikamente oder Impfstoffe gegen das Virus.

((t-online,aj ))

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RhabarBär
23.08.2022 05:55registriert Juni 2017
Jetzt bin ich 10 Minuten wach und hab schon genug Internet für heute. Tomatengrippe?!
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Bazoo
23.08.2022 08:00registriert Februar 2017
Hoffen wir mal, dass die Inder jetzt wegen des Namens nicht anfangen Tomaten zu vergiften und anzugreifen wie die Brasilianer wegen den Affenpocken Affen angreifen..😏
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Grobianismus
23.08.2022 05:05registriert Februar 2022
Blasen in der Grösse einer Tomate? Zum Glück bin ich etwas älter als fünf...
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