Im Südosten des Irans sind laut Staatsmedien vier Polizisten getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Sistan-Belutschistan, wie es am Sonntag in den Berichten hiess. Die Umstände waren zunächst völlig unklar.
In den vergangenen Wochen waren Sicherheitskräfte in der Provinz gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Dutzende Demonstranten wurden etwa am 30. September, der fortan als «blutiger Freitag» bezeichnet wurde, in der Hauptstadt der Provinz getötet. Nach Behördenangaben soll es in der Grenzprovinz auch Angriffe auf Polizisten und Sicherheitskräfte gegeben haben.
the people of iran vs iran security forces
— ian bremmer (@ianbremmer) November 4, 2022
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Auch ein einflussreicher sunnitischer Geistlicher der Provinz, Maulawi Abdulhamid, kritisierte jüngst den Kurs der politischen Führung in dem mehrheitlich schiitischen Land. Weitere örtliche Geistliche sollen sich seiner Kritik angeschlossen haben. Der Prediger forderte inzwischen ein Referendum über die Forderung der Demonstranten.
Auslöser der Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. (saw/sda/dpa)