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Sting und Coldplay mit Petition gegen Todesstrafe für Rapper im Iran

epa11098802 British singer Chris Martin of British band Coldplay performs at the National Stadium in Singapore, 23 January 2024. Coldplay begins their first of six concerts in Singapore, part of their ...
Unterstütz auch die Ukraine, der britische Sänger Chris Martin von der Band Coldplay.Bild: keystone

Sting und Coldplay mit Petition gegen Todesstrafe für Rapper im Iran

10.05.2024, 11:1710.05.2024, 11:17
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Mehr als 100 Künstler wie Sting und die Band Coldplay sowie Menschenrechtsaktivisten fordern die Freilassung des zum Tode verurteilten iranischen Musikers Toomaj Salehi.

Protesters attend a rally against a death sentence given to a popular rapper in Iran and to support to the women of Iran, in Berlin, Germany, Sunday, April 28, 2024. Toomaj Salehi a 33-year-old was se ...
Ein Plakat bei einem Protest: Freiheit für Toomaj Salehi. Bild: keystone

«Salehis Todesurteil ist der Höhepunkt dreijähriger juristischer Schikanen mit Festnahme, Gefängnis und Folter», heisst es in der Petition der Organisation Index on Censorship mit Sitz in London. Der Sänger habe in vielen seiner Lieder auf die Menschenrechtslage im Iran aufmerksam gemacht.

«Der Kunst muss es erlaubt sein, zu kritisieren, zu provozieren, zu hinterfragen und Autoritäten herauszufordern», betonen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. «Kein Künstler sollte wegen der Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäusserung irgendeiner Art gerichtlicher Schikane ausgesetzt sein, geschweige denn zum Tode verurteilt werden.» Im Oktober 2023 war Salehi von Index on Censorship mit einem Preis für Meinungsfreiheit in der Kategorie Kunst ausgezeichnet worden.

Todesurteil im Zusammenhang mit Massenprotesten

Salehis Todesurteil war Ende April bekannt geworden. Die Nachricht löste im Iran, aber auch anderen Ländern der Welt Entrüstung aus. Die Entscheidung war im Zusammenhang mit Salehis Unterstützung für die Massenproteste im Iran im Herbst 2022 gefallen. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände in dem Land angeprangert.

Die Komponistin und Pianistin Tamara Barschak rief weitere Künstlerinnen und Künstler auf, sich der Petition anzuschliessen. «Dass diesem armen Musiker wegen der Äusserung seiner Überzeugungen die Hinrichtung droht, ist entsetzlich», sagte Barschak der Zeitung «Guardian». «Alle sollten darüber sprechen.» Elli Brazzill von der Initiative Art Not Evidence sagte, insbesondere Protestmusik werde weltweit seit Jahrtausenden zensiert. «Aber dafür zum Tode verurteilt zu werden, ist einfach unvorstellbar.» (sda/dpa)

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