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Wieder Ausschreitungen in Nordirland – Freizeitzentrum brennt

A protester stokes a barricade fire in Ballymena, Northern Ireland, as people protest over an alleged sexual assault in the Co Antrim town, Wednesday, June 11, 2025. (AP Photo/Peter Morrison)
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In Nordirland wüten seit mehreren Nächten Proteste und Ausschreitungen. Bild: keystone

Wieder Ausschreitungen in Nordirland – Freizeitzentrum brennt

12.06.2025, 09:1812.06.2025, 09:18
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In Nordirland ist es nach einem mutmasslichen Übergriff auf ein Mädchen in der dritten Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen.

In Ballymena sei die Polizei unter anderem mit Brandbomben, einem Beil und Ziegelsteinen beworfen worden, meldete die Nachrichtenagentur PA. Im benachbarten Larne sei ein Freizeitzentrum in Brand geraten. Die genaue Anzahl der Verletzten war am Donnerstagmorgen zunächst offen.

Die Unruhen hatten begonnen, nachdem zwei Jugendliche versucht haben sollen, ein Mädchen zu vergewaltigen. Die 14-Jährigen hatten den Vorwurf vor Gericht zurückgewiesen. Ihre Nationalität ist unklar – die Polizei hatte am Dienstag von rassistisch motivierten Unruhen gesprochen. In den Nächten auf Dienstag und Mittwoch waren über 30 Einsatzkräfte verletzt worden.

Laut BBC und PA waren in dem Freizeitzentrum in Larne zwischenzeitlich Familien untergebracht, die ihr Zuhause Ballymena infolge der Ausschreitungen hatten verlassen müssen. Sie sollen zum Zeitpunkt des Brandanschlags nicht mehr im Gebäude gewesen sein.

Politik reagiert schockiert – Erinnerungen an Southport

Der britische Premierminister Keir Starmer hatte die Unruhen in Nordirland «aufs Schärfste verurteilt». Nordirlands Co-Regierungschefin Michelle O'Neill sagte, es sei «purer Rassismus, anders kann man es nicht bezeichnen».

Der Fall erinnert an die Folgen der Messerattacke im englischen Southport im Sommer 2024, nach der es in mehreren britischen Städten zu rechtsextremen Ausschreitungen gekommen war. Ein Jugendlicher hatte mit einem Messer bewaffnet einen Taylor-Swift-Tanzkurs gestürmt und um sich gestochen. Drei Mädchen starben, viele weitere Kinder wurden verletzt. Über die Nationalität des Täters hatten sich insbesondere über die sozialen Medien Falschinformationen verbreitet. (nib/sda/dpa)

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