Bei einer grossangelegten Polizeiaktion gegen mutmassliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sind in der Türkei 251 Verdächtige festgenommen worden.
Die Regierung erklärte, die Razzia habe am Freitag in 13 Provinzen stattgefunden. Unklar blieb, wie viele der Festgenommenen mutmasslich dem IS und wie viele der PKK angehören.
In der Erklärung machte die Regierung den IS erstmals offiziell für den Anschlag in Suruc am Montag mit 32 Toten verantwortlich. Zuvor hatte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu lediglich von ersten Hinweisen auf einen IS-Selbstmordattentäter gesprochen.
Nach türkischen Medienberichten handelte es sich dabei um einen 20-jährigen Kurden türkischer Staatsbürgerschaft. Der IS selbst bekannte sich nicht zum Anschlag.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan stimmt sein Volk auf einen längeren Kampf gegen die radikalislamische IS-Miliz ein. Die Luftangriffe auf Stellungen der Extremisten im Norden Syriens nahe der türkischen Grenze seien ein «erster Schritt» gewesen.
Dies sagte der Staatschef am Freitag vor Journalisten in Istanbul. Weitere würden folgen. Das gelte auch für kurdische oder linke Extremisten. Alle militanten Gruppen müssten ihre Waffen niederlegen oder mit Konsequenzen rechnen.
Erdogan reagierte auf die Eskalation der Lage an der Grenze zu Syrien und im Südosten der Türkei, wo es diese Woche mehrere Anschläge gab, die mutmasslich auf das Konto des IS und kurdischer Rebellen gehen. Er habe den USA versichert, dass die Türkei sich an der Bekämpfung des Islamischen Staats (IS) beteiligen werde, sagte Erdogan.
Er bestätigte zugleich, dass die von den USA angeführte Militärallianz künftig vom Luftwaffenstützpunkt Incirlik im Süden der Türkei Angriffe auf die Extremisten fliegen darf. (wst/sda/dpa)