International
Islamischer Staat (IS)

Internationale Organisation warnt: «IS» kann womöglich Chemiewaffen produzieren

Internationale Organisation warnt: «IS» kann womöglich Chemiewaffen produzieren

03.05.2016, 21:5704.05.2016, 07:07

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hat auf die Gefahr hingewiesen, dass die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») Chemiewaffen produzieren und diese international geächtete Waffengattung im Irak und in Syrien bereits eingesetzt haben könnte.

Es gebe einen «starken Verdacht», dass der «IS» diese Waffen eingesetzt habe, sagte OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü am Dienstag am Sitz seiner Organisation in Den Haag. Als «extrem besorgniserregend» bezeichnete er die Möglichkeit, dass der «IS» selbst Chemiewaffen herstellen könnte.

Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, hatte im Februar gesagt, «IS»-Kämpfer seien in der Lage, in kleineren Mengen Chlor und Senfgas herzustellen. Die OPCW beklagte in den vergangenen Monaten mehrfach den Einsatz von Senfgas, Chlor und Sarin im Irak und in Syrien, ohne jedoch die Urheber benennen zu können.

Opfer des Chemiewaffen-Angriffs auf Tasa im März 2016.
Opfer des Chemiewaffen-Angriffs auf Tasa im März 2016.
Bild: Uncredited/AP/KEYSTONE

Im April verübte der «IS» laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana eine Gas-Attacke auf syrische Regierungstruppen. Am 9. März wurden bei einem mutmasslichen Giftgasangriff des «IS» auf die irakische Stadt Tasa drei Kinder getötet und rund 1500 Menschen verletzt. Festgestellt wurden Verbrennungen, Hautausschlag und Atemprobleme.

Chemiewaffen-Einsätze versetzen die Bevölkerung oftmals in Panik. Im April ergriffen rund 25'000 Menschen aus der Umgebung von Tasa die Flucht.

Islamischer Staat (IS)

Russland verlangte im April Massnahmen der Vereinten Nationen zur Überwachung extremistischer Kampfgruppen in Syrien. Moskau warnte vor einer Bedrohung durch Chemiewaffeneinsätze, möglicherweise auch in Europa. Gemeinsam mit China brachte Russland eine UNO-Resolution ein, in der alle Nachbarstaaten aufgefordert werden, Hinweise auf den Erwerb oder den Einsatz von Chemiewaffen zu melden.

(sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Alkoholverbot in Sölden soll Après-Ski-Exzesse eindämmen
Die Einwohner Söldens haben keine Lust mehr, zuzusehen, wie ihre Dorfstrasse in der Skisaison zu einer Art Kneipenmeile wird. Sie greifen durch.
Die Skisaison geht gerade erst los, aber in Sölden ist schon Schluss mit lustig: In dem österreichischen Wintersportort im Hinteren Ötztal gelten ab dem 1. Dezember 2025 neue Regeln für feierwütige Snowboarder und Skiläufer. Der grösste Abschnitt der Dorfstrasse wird zur alkoholfreien Zone erklärt, wie jetzt mehrere österreichische Medien berichten. So soll eine klare Linie gegen problematische Après-Ski-Eskapaden gezogen werden, heisst es.
Zur Story