International
Israel

Proteste gegen Hamas im Gazastreifen nach Tod eines Jugendlichen

FILE - Palestinians fleeing the Israeli ground offensive arrive in Rafah, Gaza Strip, Tuesday, Dec. 5, 2023. (AP Photo/Hatem Ali, File)
Rafah liegt am Südrand des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten.Bild: keystone

Proteste gegen Hamas im Gazastreifen nach Tod eines Jugendlichen

24.12.2023, 19:3825.12.2023, 17:56
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Nach dem Tod eines Jugendlichen ist es im Süden des Gazastreifens zu Protesten wütender Palästinenser gegen die islamistische Hamas gekommen. Augenzeugen berichteten am Sonntag von Unruhen in der Grenzstadt Rafah. Daran seien Dutzende Menschen beteiligt gewesen. Hintergrund waren Vorwürfe, bewaffnete Hamas-Mitglieder hätten auf eine Gruppe junger Männer geschossen, die im Grenzgebiet zu Ägypten humanitäre Hilfsgüter ohne Erlaubnis an sich bringen wollten. Dabei seien ein Jugendlicher getötet und weitere Menschen verletzt worden. Bei den Protesten wurde den Berichten zufolge auch eine Polizeistation der Hamas angezündet.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen wird angesichts der israelischen Militäroffensive in dem schmalen Küstenstreifen immer katastrophaler. Es kommt zu Plünderungen und chaotischen Szenen bei der Verteilung von Hilfsgütern. Der UN-Sicherheitsrat hat in einer Resolution eine Aufstockung der humanitären Hilfe verlangt. Israel besteht auf einer Kontrolle der Lieferungen, um Waffenschmuggel zu verhindern. Zugleich betont die Regierung in Jerusalem, die Inspektionen behinderten die Lieferungen nicht. Vielmehr würden die UN-Organisationen bei der Verteilung der Hilfsgüter im Gazastreifen versagen. Die UN weisen wiederum darauf hin, dass es unter Kriegsbedingungen kaum möglich sei, Güter weiter zu transportieren und zu verteilen.

Palestinians displaced by the Israeli bombardment bake bread at a makeshift tent camp in the Muwasi area in Rafah, Gaza Strip, Saturday, Dec. 23, 2023. (AP Photo/Fatima Shbair)
Palästinensische Binnenflüchtlinge in Rafah.Bild: keystone

Hamas-Mitglieder kapern Hilfsgüter

Es gibt auch immer wieder Augenzeugenberichte, denen zufolge bewaffnete Hamas-Mitglieder Hilfslieferungen in ihre Gewalt bringen. Israel geht davon aus, dass diese auch für Terroristen bestimmt sind, die sich im unterirdischen Tunnelsystem verstecken.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza wurden seither mehr als 20'000 Menschen in dem Küstengebiet getötet. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maylander
24.12.2023 20:47registriert September 2018
Hoffen wir das dies Anzeichen von Anfang des Endes der Hamas sind.
Langsam kapieren die Bewohner Gazas wer für ihr Leid verantwortlich ist.
Noch immer verschwinden die Hilfsgüter in den Tunnel der Hamas. Immer mehr wird aufgedeckt wo das ganze Geld der letzten Jahrzehnte gelandet ist.
Tragisch das es eine so starke Eskalation brauchte, um den Leuten die Augen zu öffnen.
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Maya Eldorado
24.12.2023 20:54registriert Januar 2014
Die Hamas ist eine Terrororganisation auch im Inneren, im Gazastreifen. Offenbar treiben sie es immer weiter, zu weit, wie es scheint. Ich wünsche den Palästinensern, dass sie immer mehr Mut bekommen sich zu wehren.
Möglicherweise bringt das mehr Erfolg, als das, was die IDF macht, was sowieso total menschenverachtend ist.
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