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Jubel für Trump, Pfiffe für Netanjahu in Tel Aviv

epa12447395 Steve Witkoff, United States special envoy to the Middle East and special envoy for Peace Missions, spekas on stage during a rally at the so-called 'Hostages Square' outside the  ...
Steve Witkoff (M.), Jared Kushner (l.) und Ivanka Trump an der Grosskundgebung in Tel Aviv.Bild: keystone

Jubel für Trump, Pfiffe für Netanjahu in Tel Aviv

11.10.2025, 20:5711.10.2025, 20:57

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat kurz vor der erhofften Freilassung der letzten Gaza-Geiseln die entscheidende Rolle von US-Präsident Donald Trump hervorgehoben. «Wir alle sind Präsident Trump zu tiefstem Dank verpflichtet», sagte Witkoff vor Angehörigen und Freunden der Verschleppten sowie zahlreichen Teilnehmern einer Grosskundgebung in Tel Aviv. Sobald der Name Trump fiel, wurde Witkoff von langanhaltendem Applaus und «Danke Trump»-Rufen unterbrochen. Ein Sprecher der Familienangehörigen sagte, auf dem Platz seien rund 400'000 Menschen.

Zugleich würdigte Witkoff, der von Trumps Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner begleitet wurde, die Kraft und Geduld der Angehörigen und des israelischen Volkes. «Danke, dass Sie gezeigt haben, dass die Zukunft dieser Region nicht auf den Trümmern alten Hasses, sondern auf der Verheissung gemeinsamer Hoffnung aufgebaut werden kann», sagte Wittkoff. «Ich habe lange von diesem Abend geträumt», sagte der Sondergesandte.

epa12447403 People celebrate during a rally at the so-called 'Hostages Square' outside the Kirya military headquarters in Tel Aviv, Israel, 11 October 2025. Tens of thousands are to gather a ...
Für US-Präsident Trump gab es Jubel an der Demonstration.Bild: keystone

Buhrufe und Pfeifkonzert bei Netanjahus Namen

Als Witkoff auch die Rolle von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hervorhob, schlug der Jubel jedoch in Buh-Rufe und Pfiffe um, die Witkoff fast aus dem Tritt brachten. «Leute, lasst mich meine Gedanken zu Ende bringen», bat er. Netanjahu habe alles für dieses Land gegeben, betonte er. Viele Angehörige und Freunde der Geiseln werfen Netanjahu jedoch vor, nicht genug für die Freilassung der Verschleppten getan zu haben.

People part in a rally in support of hostages kidnapped by Hamas, at a plaza known as hostages square, in Tel Aviv, Israel, Saturday, Oct. 11, 2025, ahead of the expected release of the hostages held  ...
Die Kundgebung fand auf einem Platz statt, der inoffiziell «Platz der Geiseln» genannt wird. Bild: keystone

Auch Ivanka Trump und Kushner sprachen kurz zu der Menschenmenge und würdigten neben dem US-Präsidenten auch Witkoffs Rolle für den Verhandlungserfolg. «Es war mir eine Ehre, mit einem so besonderen Menschen zusammenzuarbeiten», sagte Kushner.

Israel und die Hamas hatten Trumps Friedensplan begrüsst. Dessen erster Teil sieht die Freilassung aller noch 47 Geiseln im Gazastreifen vor, die am Sonntag beginnen könnte. Israel hatte sich zuvor aus Teilen des Gazastreifens zurückgezogen und seit Freitagmittag gilt eine Waffenruhe.

Auslöser des Krieges war das Hamas-geleitete Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1'200 Menschen umgebracht und 251 in den Küstenstreifen verschleppt wurden. Israel nahm daraufhin den Kampf gegen die Hamas auf. Dabei wurden mehr als 67'000 Palästinenser getötet und der grösste Teil des Küstenstreifens in Schutt und Asche gelegt. (sda/dpa)

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Zwei Jahre Gaza-Krieg
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Zwei Jahre Gaza-Krieg

Am 7. Oktober 2023 sterben beim Angriff der Hamas auf Südisrael 1200 Menschen. Als Reaktion fallen am 10. Oktober die ersten Bomben auf Gaza

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Video: watson
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Egü
11.10.2025 21:13registriert Januar 2020
Trumps Speichellecker sind überall... würdigen hier, würdigen da, der heilige Trump ...
377
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Eat.Sleep.Work.Repeat
11.10.2025 21:55registriert März 2022
Und was wird geschehen wenn die Geiseln frei sind?
325
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