Nach dem harten Vorgehen Israels im Gazastreifen hat die türkische Regierung den israelischen Botschafter zur Ausreise aufgefordert. Das Aussenministerium habe Botschafter Eitan Naeh übermittelt, dass es «angemessen ist, wenn er für einige Zeit in sein Land zurückkehrt».
Dies meldeten die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu und weitere Medien am Dienstag. Damit scheint es sich nicht um eine förmliche Ausweisung zu handeln.
Der Botschafter war wegen der Zusammenstösse im Gazastreifen vom Montag mit Dutzenden getöteten Palästinensern ins Aussenministerium in Ankara einbestellt worden. Aus Protest zog die Türkei ihre Botschafter aus Washington und Tel Aviv ab und ordnete drei Tage Trauer für die getöteten Palästinenser an.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte das Vorgehen Israels im Gazastreifen als «Genozid» bezeichnet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte Erdogan daraufhin «einen der grössten Unterstützer der Hamas, daher gibt es keinen Zweifel, dass er sich gut auskennt mit Terror und Massakern». (sda/dpa)