Greta Thunberg soll nach Athen abgeschoben werden
Zahlreiche Aktivisten der «Global Sumud Flotilla» befinden sich weiter in Israel. Darunter auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Sie soll israelischen Medienberichten zufolge erst am Dienstag nach Athen abgeschoben werden. Der Flug, mit dem 27 weitere griechische Aktivisten ausgeflogen werden, werde von Griechenland bezahlt, hiess es.
Hilfsgüter für den Gazastreifen
Die israelische Marine hatte am Freitag das letzte der insgesamt 42 Boote der «Global Sumud Flotilla» abgefangen. Mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern wurden in Gewahrsam genommen, darunter auch Thunberg. Seit Freitag hat Israel eigenen Angaben zufolge bereits zahlreiche Aktivisten in ihre Heimat zurückgeschickt.
Die Teilnehmer der Flotte wollten nach eigenen Angaben Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Israel hatte angeboten, die Hilfslieferungen über Häfen ausserhalb des Gazastreifens an Land und von dort aus in das palästinensische Küstengebiet zu transportieren. Die Aktivisten lehnten das mit der Begründung ab, Israels Blockade des Gazastreifens sei völkerrechtswidrig.
Die Rückkehr der von Israel abgeschobenen Aktivisten nach Spanien war wenige Stunden zuvor von dem spanischen Aussenminister José Manuel Albares angekündigt worden. Die Regierung habe eine Vereinbarung mit Israel erzielt, damit 21 der insgesamt 49 inhaftierten spanischen Teilnehmer der Gaza-Flottille freigelassen und nach Spanien zurückgeschickt werden, sagte er.
Viele Aktivisten verweigern Unterschriften
Die zurückgeschickten Spanier seien diejenigen, die ein Dokument der israelischen Behörden unterzeichnet hätten, in dem sie einräumen, ihre Einreise ins Land sei illegal gewesen, erklärte Albares. Die restlichen 28 hätten ihre Unterschrift verweigert. Der Minister zeigte sich aber überzeugt, dass die verbleibenden Spanier in den nächsten Tagen freikommen werden.
Am Sonntag kursierten zudem Berichte, dass Thunberg und andere Aktivisten in Haft harten Bedingungen ausgesetzt gewesen sein sollen. Das meldete als Erstes der britische «Guardian» unter Berufung auf E-Mails des schwedischen Aussenministeriums. Demnach schilderte Thunberg bei einem Besuch durch Botschaftsmitarbeiter unter anderem, sie sei dehydriert gewesen und habe unzureichend Wasser und Nahrung erhalten. Weitere schwere Vorwürfe erhoben andere Mitreisende der «Global Sumud Flottilla». Der türkische Aktivist Ersin Çelik sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, Thunberg sei von israelischen Beamten «an den Haaren gezogen und gezwungen worden, die israelische Flagge zu küssen».
Israels Aussenministerium wies die Vorwürfe als «dreiste Lügen» zurück. Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sagte dagegen, er sei «stolz, dass wir die ‹Flotten-Aktivisten› wie Terrorunterstützer behandeln». In einer Mitteilung Ben-Gvirs hiess es: «Wer Terror unterstützt, ist ein Terrorist und verdient die Bedingungen, die Terroristen zustehen.»