Ärzte des Ibn-Sina-Spitals in Jenin berichten, dass israelische Soldaten am Dienstag in das Krankenhaus gekommen seien, um drei Männer zu töten. Das melden mehrere Medien übereinstimmend. Sie sollen als Ärzte, Pfleger und Zivilisten verkleidet gewesen sein und Waffen unter langen Mänteln und Arztkitteln versteckt haben.
Laut einer Mitteilung der israelischen Sicherheitskräfte galt die Aktion des Inlandsgeheimdiensts und der Grenzpolizei einem Hamas Terroristen und zwei Brüdern, die dem Islamischen Jihad angehörten. Sie hätten in dem Spital laut Mitteilung einen Terrorangriff geplant. Die Terrororganisation Hamas und der Islamische Jihad bestätigten die Zugehörigkeiten der Männer.
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Laut israelischem Militär hätten sich zwei der Männer im Krankenhaus versteckt. Der Leiter der Klinik sagte jedoch, sie hätten lediglich den dritten Mann besucht, der seit einem israelischen Drohnenangriff im Oktober gelähmt sei.
Ein Sprecher des Spitals sagte, es habe zuvor keinen Schusswechsel gegeben, schreibt die NZZ. Auf X, vormals Twitter, erklärte die Kriegsexpertin Janina Dill, dass die Tötung von verletzten Kämpfern gegen das Völkerrecht verstosse. Auch die Verkleidung als Zivilisten beziehungsweise medizinisches Personal verstosse gegen das Verbot der Heimtücke.
Im vergangenen Jahr war das Spital in Jenin häufiger Ziel von israelischen Durchsuchungen, da es am Rande eines Flüchtlingslagers liegt, das als Hochburg palästinensischer Extremisten gelte.