International
Israel

Israelische Soldaten stürmen als Ärzte verkleidet ein Krankenhaus

Israelische Soldaten stürmen als Ärzte verkleidet ein Krankenhaus

Israelische Spezialeinsatzkräfte sollen als Ärzte und Pfleger verkleidet in ein Krankenhaus eingedrungen sein, um drei Palästinenser zu töten. Einer war gelähmt.
01.02.2024, 07:4601.02.2024, 08:34
Laura Mielke / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Ärzte des Ibn-Sina-Spitals in Jenin berichten, dass israelische Soldaten am Dienstag in das Krankenhaus gekommen seien, um drei Männer zu töten. Das melden mehrere Medien übereinstimmend. Sie sollen als Ärzte, Pfleger und Zivilisten verkleidet gewesen sein und Waffen unter langen Mänteln und Arztkitteln versteckt haben.

In this image taken from surveillance video provided by the Palestinian Health Ministry, Israeli forces disguised as civilians and medical workers hold weapons in a hallway at the Ibn Sina Hospital in ...
Israelische Spezialkräfte dringen in ein Krankenhaus ein: Als Ärzte verkleidet töteten sie.Bild: keystone

Laut einer Mitteilung der israelischen Sicherheitskräfte galt die Aktion des Inlandsgeheimdiensts und der Grenzpolizei einem Hamas Terroristen und zwei Brüdern, die dem Islamischen Jihad angehörten. Sie hätten in dem Spital laut Mitteilung einen Terrorangriff geplant. Die Terrororganisation Hamas und der Islamische Jihad bestätigten die Zugehörigkeiten der Männer.

>> Alle aktuellen Entwicklungen im Liveticker

Könnte gegen Völkerrecht verstossen

Laut israelischem Militär hätten sich zwei der Männer im Krankenhaus versteckt. Der Leiter der Klinik sagte jedoch, sie hätten lediglich den dritten Mann besucht, der seit einem israelischen Drohnenangriff im Oktober gelähmt sei.

Ein Sprecher des Spitals sagte, es habe zuvor keinen Schusswechsel gegeben, schreibt die NZZ. Auf X, vormals Twitter, erklärte die Kriegsexpertin Janina Dill, dass die Tötung von verletzten Kämpfern gegen das Völkerrecht verstosse. Auch die Verkleidung als Zivilisten beziehungsweise medizinisches Personal verstosse gegen das Verbot der Heimtücke.

Im vergangenen Jahr war das Spital in Jenin häufiger Ziel von israelischen Durchsuchungen, da es am Rande eines Flüchtlingslagers liegt, das als Hochburg palästinensischer Extremisten gelte.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Mob Wife Aesthetic»: Wieso wir uns jetzt wie Mafia-Frauen anziehen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
124 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
FACTS
01.02.2024 08:36registriert April 2020
Für alle, die es nicht wissen und entsprechend krude Kommentare hier schreiben: Jenin liegt NICHT in Gaza, sondern im Westjordanland, im palästinensischen Autonomiegebiet.
9214
Melden
Zum Kommentar
avatar
frank frei
01.02.2024 08:06registriert September 2018
Für Hamas-Leute, die am Massaker vom 7. Oktober beteiligt waren und identifiziert wurden, gibt es kein Entrinnen. Da wird noch der eine oder andere von seiner Vergangenheit eingeholt.
9775
Melden
Zum Kommentar
avatar
IZO
01.02.2024 10:46registriert März 2019
Das töten von verletzten kämpfer ist verboten. Gut und recht. Aber es waren terroristen. Wenn sie angegriffen werden soll internationales recht gelten, wenn sie angreiffen nicht? Doppelmoral!
4433
Melden
Zum Kommentar
124
    «Dann wäre Putin erledigt»: US-General sagt, wie die Ukraine den Krieg gewinnen kann
    Er sieht die Ukraine im Krieg im Vorteil und warnt vor einem russischen Angriff aufs Baltikum. Ben Hodges, der ehemalige Oberbefehlshaber der NATO-Landstreitkräfte in Europa, sagt im Interview auch, warum die Schweiz trotz Trump am Kauf der US-Kampfjets festhalten sollte.

    Ben Hodges gehört zu den gefragtesten Personen am St.Gallen Symposium. Wenn es um die Sicherheit Europas oder um eine Einschätzung zur Trump-Regierung geht, ist er selten um eine pointierte Aussage verlegen.

    Zur Story