Nach tagelangem Warten auf die Zuteilung eines Hafens auf Sizilien hat sich das Seenotrettungsschiff «Ocean Viking» mit 234 geretteten Migranten an Bord auf den Weg Richtung Frankreich gemacht. Wie die Organisation SOS Méditerranée am Dienstagabend mitteilte, wurden die französischen Behörden ersucht, einen Hafen ansteuern zu dürfen. Das Schiff werde voraussichtlich am Donnerstag internationale Gewässer nahe Korsika erreichen, hiess es.
Frankreich wurde aufgefordert, so schnell wie möglich einen Hafen zu finden, an dem die Menschen an Land gehen könnten. Einige von ihnen seien bereits seit mehr als zwei Wochen an Bord der «Ocean Viking».
Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete, dass sich Marseille vorbereite, den Hafen für das Schiff zu öffnen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron berieten sich laut Ansa in der Angelegenheit. Die ultrarechte Politikerin und ihre neue Regierung wollen härter gegen Nichtregierungsorganisationen und Mittelmeermigranten vorgehen.
Dass nun so eine extreme Lösung angestrebt werde, sei «das Ergebnis eines kritischen und dramatischen Versagens aller europäischen Staaten, bei der Suche nach einem sicheren Hafen zu helfen», teilte SOS Méditerranée mit. Deren Geschäftsführerin Caroline Abu Sa'Da sagte: «Die Situation an Bord der Ocean Viking hat einen kritischen Punkt erreicht. Wir stehen nun vor sehr weitreichenden Konsequenzen, einschliesslich der Gefahr des Verlustes von Menschenleben.»
Nach zwei Tagen Warten im Hafen der italienischen Stadt Catania dürfen mehr als 200 verbliebene Migranten das Seenotrettungsschiff «Geo Barents» verlassen. Riccardo Gatti von der Organisation Ärzte ohne Grenzen verkündete am Dienstagabend, dass die italienischen Gesundheitsbehörden die geretteten Menschen an Bord untersucht und nun anders als am Wochenende entschieden hätten, dass auch sie aus humanitären Gründen an Land dürften. Gatti berichtete von 213 Leuten, die «bald, wir hoffen heute Nacht», von dem Schiff gelassen würden, das unter norwegischer Flagge im Mittelmeer im Einsatz war.
Die Ärzte, Psychologen und Übersetzer gingen danach auf die deutsche «Humanity 1», die ebenfalls im Hafen der sizilianischen Stadt angetaut war und auf dem 35 Migranten darauf warteten, die Erlaubnis zum Verlassen des Schiffes zu erhalten. Zunächst war unklar, ob auch sie noch am Abend eine positive Nachricht der Behörden bekommen.
Das Vorgehen der neuen italienischen Regierung unter der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die deutlich härter gegen Migranten vorgeht, hatte international für Kritik gesorgt. Die EU-Kommission, UN-Organisationen und auch die Bundesregierung appellierten an Rom, alle Geretteten an Land zu bringen. Am Dienstagmorgen hatte das Dresdner Rettungsschiff «Rise Above» 89 Migranten relativ problemlos in Reggio Calabria von Bord schicken können. Das Schiff «Ocean Viking» der Organisation SOS Méditerranée machte sich dagegen mit 234 Menschen an Bord auf den Weg nach Frankreich, weil Italien den Rettern keinen Hafen zugewiesen hatte.
(yam/sda/dpa)
Europa könnte sich auch in einem Afrikanischen oder Arabischen Land einen sicheren Hafen einrichten.
Grundsätzlich bin ich sowieso der Meinung, dass nur Asyanträge, die in einem Drittstaat beantragt wurden zwingend bearbeitet werden sollten (genau das Gegenteil was Blocher eingeführt hatte).
Den wenn es keinen Anreiz gibt nach Europa zu kommen weil dann die Chancen auf Asyl =0 sind werden sich auch weniger auf die gefährliche Reise machen.
Es würde aber heißen,dass wir in jeder Botschft ein Asylzentrum haben müssten.