International
Italien

Italien: Pistolenschütze aus Fraktion Fratelli d'Italia ausgeschlossen

Nach Pistolenschuss-Affäre: Italienischer Politiker aus seiner Fraktion ausgeschlossen

09.01.2024, 19:3509.01.2024, 19:35
Mehr «International»

In der Affäre um einen Pistolenschuss während einer Silvesterfeier ist ein Politiker der ultrarechten Regierungspartei von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vorläufig aus der Parlamentsfraktion ausgeschlossen worden.

Pozzolo wünscht seinen Followern ein gutes neues Jahr – bei der Silversterparty kam es dann zum Eklat.

Wie mehrere italienische Medien berichteten, wurde die Mitgliedschaft des Abgeordneten Emanuele Pozzolo in der Gruppe der Abgeordneten der Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) am Dienstag von der Fraktionsspitze suspendiert. Der 38-Jährige sass bislang für die Meloni-Partei in der Abgeordnetenkammer, der grösseren der beiden Parlamentskammern.

Verletzung bei Silvesterparty

Pozzolo hatte an einer Silvesterparty teilgenommen, bei der ein anderer Gast durch einen Schuss aus einer Waffe verletzt wurde, die ihm gehört. Der Vorfall sorgt in Italien seither für grosse Aufregung. Bis heute ist unklar, wie sich der Schuss gelöst hat. Ersten Erkenntnissen zufolge soll Pozzolo seine Waffe - einen Mini-Revolver - den Gästen gezeigt haben. Dann fiel der Schuss, der den anderen Partygast am Bein verletzte.

epa10370645 Italian Prime Minister and President of the 'Brothers of Italy' (Fratelli d���Italia / FdI) party, Giorgia Meloni, attends the party's tenth anniversary event at del Popolo� ...
Giorgia Meloni ist Chefin der Fratelli d'Italia.Bild: keystone

Der Verletzte sagte der Zeitung «La Stampa», dass Pozzolo die Waffe kurz vor dem Schuss in der Hand gehalten habe. Der Revolver sei auch nicht auf den Boden gefallen, wodurch sich ein Schuss hätte lösen können. Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen gegen Pozzolo wegen schwerer Körperverletzung. Der Abgeordnete bestreitet weiter, den Schuss abgegeben zu haben.

Wegen des Eklats steht auch Meloni selbst unter Druck. Die Opposition forderte Konsequenzen für Pozzolo. Die Regierungschefin hatte schon angekündigt, den Abgeordneten suspendieren zu wollen. Sie sprach von einem verantwortungslosen Verhalten. Meloni steht seit mehr als einem Jahr an der Spitze einer Koalition aus drei Rechtsparteien. Das Bündnis hat im Parlament eine klare Mehrheit. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Trump soll laut Bericht bereits seit Frühling wissen, dass er in Epstein-Akten vorkommt
US-Justizministerin Pam Bondi hat Präsident Donald Trump nach Medienberichten bereits im Frühjahr darüber informiert, dass sein Name in den Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorkommt.
Dass Donald Trump lügt wie gedruckt, ist längst kein Geheimnis mehr und allzu häufig scheinen seinen Anhängern die «alternativen Fakten», die der US-Präsident verbreitet, gar besser zu gefallen als die Wahrheit. Geht es nach Medienberichten der «New York Times», des «Wall Street Journal» und CNN war Trump auch jüngst wieder unehrlich – und dieses Mal haben auch zahlreiche eigentliche Unterstützer des US-Präsidenten keine Freude daran.
Zur Story