Immer wieder werden Kunstwerke in Italien durch Touristen beschädigt, die für ein Foto zu weit gehen. Der jüngste Vorfall: Ein Besucher der Uffizien in Florenz kippte beim Posieren für ein Foto in das barocke Porträt «Ferdinando de' Medici, Grossprinz von Toskana» von Anton Domenico Gabbiani – und beschädigte dieses dabei.
Agli Uffizi un visitatore perde l'equilibrio mentre si fa un selfie e danneggia un dipinto. La scena immortalata in un video. #ANSA pic.twitter.com/uoWVPuarRJ
— Agenzia ANSA (@Agenzia_Ansa) June 21, 2025
Das Gemälde gilt als eines der Highlights der aktuellen Ausstellung dieses italienischen Museums. Der Mann wurde vom Museumspersonal identifiziert und bei der Polizei angezeigt. Auf einem Foto der Lokalzeitung «Corriere Fiorentino» ist ein Riss auf Höhe des Fusses der Figur zu sehen.
Der Schaden sei der Museumsleitung zufolge jedoch gering und könne repariert werden, heisst es. Das Bild wurde demnach umgehend zur Restaurierung entfernt.
Museumsdirektor Simone Verde zeigte sich der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge empört. Das Problem, dass Besucher in Museen kommen, um Selfies oder Memes für soziale Netzwerke zu machen, nehme überhand. «Wir werden klare Regeln erlassen, um Verhaltensweisen zu unterbinden, die mit dem Sinn unserer Institutionen und dem Respekt vor dem Kulturerbe unvereinbar sind.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Kunst den Selfies zum Opfer fällt. Erst kürzlich haben zwei Besucher des Palazzo Maffei in Verona einen «Van-Gogh-Stuhl» des Künstlers Nicola Bolla zerstört, der mit Swarovski-Kristallen besetzt war. Das Paar hatte wohl das perfekte Fotomotiv entdeckt – sie setzten sich auf die glitzernde Skulptur, die daraufhin kaputtging, wie auf einem Überwachungsvideo des Museums zu sehen ist. (dab/sda/dpa)