Eigenlob stinkt – diese Maxime hat sich Donald Trump offensichtlich nicht zu eigen gemacht. Ganz im Gegenteil: Der US-Präsident hat schon bei verschiedensten Gelegenheiten eigene Verdienste hervorgehoben. Dazu gehört auch seine Rolle als Friedensstifter.
Seit seinem Amtsantritt im Januar habe er mehrere Kriege befriedet, sagte Trump beispielsweise, und im vergangenen Monat stellte er auf seiner Plattform Truth Social fest: «Ich schaffe durchschnittlich etwa einen Krieg pro Monat.» Kürzlich teilte er dem norwegischen Finanzminister mit, er wolle den Friedensnobelpreis.
Wie viele Kriege es sind, ist nicht ganz klar. Wie die BBC berichtet, sagte Trump am Montag im Weissen Haus, als ihn die europäischen Spitzenpolitiker dazu drängten, auf einen Waffenstillstand in der Ukraine hinzuwirken: «Ich habe sechs Kriege beendet … all diese Vereinbarungen habe ich getroffen, ohne auch nur das Wort ‹Waffenstillstand› zu erwähnen.» Tags darauf sprach er in einem Interview hingegen von «sieben Kriegen».
Um welche Konflikte geht es? Trump und sein Team verwiesen Ende Juli auf die amerikanischen diplomatischen Bemühungen zwischen Israel und dem Iran, der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, Kambodscha und Thailand, Indien und Pakistan, Serbien und dem Kosovo sowie Ägypten und Äthiopien. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Anna Kelly, sagte, Trump habe «sich direkt in diese Konflikte eingeschaltet und dabei Instrumente aus der militärischen Macht Amerikas bis hin zu unserem überlegenen Verbrauchermarkt eingesetzt».
Nicht erwähnt wurde in dieser Aufzählung der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien, in dem Trump später einen Verhandlungserfolg erzielen konnte. Ebenfalls keine Erwähnung fanden der Ukrainekrieg – von dem Trump noch vor seinem Amtsantritt mehrmals sagte, er werde ihn «innerhalb von 24 Stunden» beenden – und der Krieg in Gaza.
Tatsächlich hat Trump das wirtschaftliche und diplomatische Gewicht der USA in einigen Konflikten eingesetzt und damit zumindest kurzfristig eine Einstellung der Kampfhandlungen erzielt. In anderen Konflikten ist Trumps Rolle jedoch umstritten, oder die Kämpfe flammten erneut auf. Eine Übersicht.
Indien und Pakistan einigten sich am 10. Mai auf einen Waffenstillstand, nachdem es tagelang zu militärischen Angriffen zwischen den beiden Atommächten gekommen war. Der Konflikt drehte sich um Kaschmir, das zwischen den beiden Staaten geteilt ist und von beiden beansprucht wird.
Trump sagte, die Einigung sei bei Gesprächen unter Vermittlung der USA erzielt worden. Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif dankte Trump für seine «Führungsstärke und proaktive Rolle», während indische Politiker bestritten, dass Trumps Intervention einen Einfluss auf den Waffenstillstand hatte. Am 30. Juli erklärte der indische Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar ausdrücklich, kein ausländischer Staatschef habe Indien aufgefordert, seine Militäroperationen einzustellen.
Fazit: Trumps Beteiligung am Waffenstillstandsabkommen ist umstritten und wird von beiden Konfliktparteien unterschiedlich dargestellt.
Am 13. Juni startete Israel Überraschungsangriffe auf iranische Militär- und Nuklearanlagen, bei denen prominente Politiker, Militärführer und Nuklearwissenschaftler getötet wurden. Der Iran reagierte mit einer Welle von Raketen- und Drohnenangriffen auf israelische Städte und Militärstandorte. Die israelische Luftwaffe verfügte jedoch kaum über die Mittel, die schwer befestigten unterirdischen nuklearen Anlagen des Irans in Fordo zu zerstören.
Da Israel allein die iranischen Nuklearanlagen nicht ausschalten konnte, genehmigte Trump am 21. Juni die Bombardierung von drei iranischen Nuklearstandorten, darunter Fordo. Kurz darauf einigten sich Israel und der Iran auf einen von den USA und Katar vermittelten Waffenstillstand. Trump gab die Vereinbarung am 23. Juni auf Truth Social bekannt: «Israel und der Iran haben sich vollständig darauf geeinigt, dass es einen vollständigen und umfassenden WAFFENSTILLSTAND geben wird.»
Wie viel Einfluss Trump auf die Verhandlungen hatte, ist schwierig abzuschätzen. Doch sein Entschluss, die iranischen Anlagen zu bombardieren, hat den Konflikt nach Ansicht von Experten wahrscheinlich schneller beendet. Ein echter Frieden zwischen Israel und der Islamischen Republik ist jedoch nach wie vor in weiter Ferne. Israel behält sich weitere Angriffe bevor, falls der Iran versuchen sollte, sein Atomprogramm wiederzubeleben.
Fazit: Trumps militärische Intervention dürfte die Aushandlung der Waffenruhe begünstigt haben. Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran besteht aber unverändert weiter.
Auch beim seit fast 30 Jahren andauernden Konflikt zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, der in dieser Zeit bis zu sechs Millionen Todesopfer gefordert hat, erzielte Trump Fortschritte. Ein am 27. Juni in Washington von den Aussenministern der DR Kongo und Ruandas unterzeichnetes Abkommen ermöglicht den Rückzug ruandischer Truppen. Trump bezeichnete das von den USA vermittelte Abkommen als «glorreichen Triumph für die Sache des Friedens». Es ermöglicht auch US-Investitionen in die wichtigen Mineralvorkommen im Osten der DR Kongo, darunter Gold, Kupfer und Lithium.
Doch die Unterstützer der M23-Rebellen, die im Osten der DR Kongo grosse Gebiete besetzt halten, haben das Abkommen nicht unterzeichnet, weshalb die Kämpfe weitergehen. Die USA – neben anderen Staaten – haben Ruanda vorgeworfen, die Miliz zu unterstützen. Ruanda hat dies stets bestritten. Das Abkommen wird von Experten als bedeutend eingestuft, doch bisher getroffene Vereinbarungen zwischen den Konfliktparteien wurden immer wieder gebrochen.
Fazit: Trump vermittelte ein Abkommen zwischen den Konfliktparteien DR Kongo und Ruanda, doch die Kämpfe mit den M23-Rebellen gehen weiter.
Am 24. Juli eskalierte ein seit Jahren bestehender Territorialstreit zwischen Kambodscha und Thailand zu einem bewaffneten Konflikt, bei dem Dutzende Menschen ums Leben kamen und mehr als 300'000 Menschen vertrieben wurden. Zwei Tage später erklärte Trump, er sei mit den Staatschefs beider Länder im Gespräch und die USA würden mit keinem der beiden Länder Handelsabkommen aushandeln, solange die Kämpfe nicht eingestellt würden.
Am 28. Juli einigten sich die beiden Staaten auf einen Waffenstillstand; gleichentags begannen die von den USA vermittelten Gespräche. Trump erklärte danach, er habe sein Team angewiesen, die Handelsverhandlungen wieder aufzunehmen. Kambodscha und Thailand einigten sich darauf, keine weiteren Truppen mehr an die umstrittene Grenze zu entsenden. Das Abkommen hat zwar die aktuelle Eskalation beendet, doch die grundlegenden Streitpunkte – vor allem die Frage, welches Land Anspruch auf einen alten Hindu-Tempel an der Grenze hat – sind nach wie vor nicht gelöst.
Fazit: Trumps Druck auf die Konfliktparteien dürfte deren Verhandlungsbereitschaft erhöht haben. Der Grundkonflikt wurde nicht gelöst.
Die Situation in Armenien und Aserbaidschan ist ähnlich: Trump vermittelte auch hier ein Abkommen, aber ungelöste Streitpunkte wie die Grenzfrage bleiben. Trump feierte das in Washington geschlossene Abkommen hingegen als endgültige Lösung: «Wir haben es endlich geschafft, Frieden zu schliessen», sagte er. «Die Länder Armenien und Aserbaidschan verpflichten sich, alle Kämpfe für immer einzustellen.» Die USA hätten zudem mit beiden Seiten separate Abkommen zur Ausweitung der Kooperation in den Bereichen Energie, Handel und Technologie unterschrieben.
The leaders from Armenia and Azerbaijan do a promo in favor of Trump winning the Nobel Peace Prize pic.twitter.com/C38UtYeeUR
— Aaron Rupar (@atrupar) August 8, 2025
Der Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan dauert seit Jahrzehnten an. Es kam dabei zu mehreren Kriegen; zuletzt eroberte Aserbaidschan das umstrittene, von Armenien besetzte Bergkarabach zurück und mehr als hunderttausend Armenier flüchteten aus dem Gebiet. Bei der Unterzeichnung des Abkommens sagten die Staatschefs Armeniens und Aserbaidschans, Trump verdiene für seine Bemühungen den Nobelpreis. Ob das Abkommen langfristig Bestand haben wird, bleibt abzuwarten.
Fazit: Trumps Vermittlung hat zu einem Abkommen geführt, das die beiden Konfliktparteien zu einer weiteren Annäherung bringen könnte.
Die Erwähnung des Konflikts zwischen Kosovo und Serbien ist einigermassen erstaunlich, da es dort keine Kampfhandlungen gab. Trump erklärte allerdings am 27. Juni, Serbien und Kosovo stünden kurz vor einem Krieg. «Serbien war – sie bereiteten sich darauf vor, gegen eine Gruppe in den Krieg zu ziehen. Ich werde es nicht einmal erwähnen, weil es nicht dazu gekommen ist, wir konnten es verhindern», sagte er. «Aber ich habe einen Freund in Serbien, und er sagte: ‹Wir werden wieder in den Krieg ziehen.› Und ich werde nicht erwähnen, dass es sich um den Kosovo handelt, aber es ist der Kosovo. Aber sie wollten einen grossen Krieg führen, und wir haben das verhindert. Wir haben es wegen des Handels verhindert. Sie wollen mit den Vereinigten Staaten Handel treiben, und ich habe gesagt, dass wir keinen Handel mit Leuten treiben, die Krieg führen.»
Der Kosovo bestätigte Trumps Darstellung: Die kosovarische Präsidentin Vjosa Osmani erklärte am 10. Juli, Trump habe eine mögliche Eskalation «von Serbien aus» an der Grenze zum Kosovo verhindert. Serbien hingegen bestritt, Kriegspläne gehabt zu haben. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić erklärte am 12. Juli, Serbien habe «keine Soldaten eingesetzt, wir haben keine Maschinen bewegt, es kommt uns nicht einmal in den Sinn (...)». Zwischen dem Kosovo und Serbien gibt es zwar immer wieder Spannungen, doch abgesehen von Osmanis Äusserung gibt es keine Hinweise auf eine bevorstehende Eskalation.
Fazit: Es gibt kaum Hinweise auf eine bevorstehende Eskalation zwischen dem Kosovo und Serbien und auf eine allfällige Intervention von Trump, die diese verhindert hätte.
Auch zwischen Ägypten und Äthiopien – die notabene gar keine gemeinsame Grenze haben – gab es keine Kampfhandlungen. Allerdings sind die beiden afrikanischen Staaten wegen des kürzlich vollendeten Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) am Blauen Nil zerstritten. Ägypten fürchtet, das stromaufwärts gelegene Äthiopien könnte ihm seinen Anteil am Nilwasser rauben. Ägypten wie der zwischen Ägypten und Äthiopien gelegene Sudan sind stark vom Süsswasser des Nils abhängig.
Trump, der während seiner ersten Amtszeit keine Einigung zwischen den beiden Ländern erzielen konnte, versprach erneut, an einer Lösung zu arbeiten. Am 14. Juli sagte er im Weissen Haus: «Ich denke, wenn ich Ägypten wäre, würde ich Wasser aus dem Nil haben wollen, und daran arbeiten wir gerade. Es ist ein Problem, aber es wird gelöst werden.» Der ägyptische Präsident Abdel Fattah El Sisi, ein Verbündeter Trumps, lobte dessen Äusserung, während äthiopische Experten warnten, Trumps Wortmeldungen könnten die fragile Lage verschärfen und zudem das Recht Äthiopiens auf Nutzung seiner Ressourcen untergraben. Bereits 2020 hatte Trump gesagt, der Damm könne von Ägypten «in die Luft gesprengt» werden, wenn Äthiopien keine Vereinbarung mit den stromabwärts gelegenen Ländern treffe.
Fazit: Der Konflikt zwischen Ägypten und Äthiopien hat bisher nicht zu bewaffneten Auseinandersetzungen geführt. Trumps Vermittlungsversuche in seiner ersten Amtszeit waren erfolglos und in der zweiten bisher wenig zielführend.
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