International
Italien

Coronavirus: Italienische Studenten vom Uni-Abschluss direkt ins Spital

Die Studentin Benedetta Soncini hatte ihre Abschlussfeier in einer Videokonferenz.
Die Studentin Benedetta Soncini hatte ihre Abschlussfeier in einer Videokonferenz.screenshot: Telereggio

Italienische Studenten: Vom Online-Abschluss direkt an die Corona-Front

Die Corona-Krise stellt Italiens Gesundheitssystem auf die Probe. Um möglichst schnell neues Personal zu organisieren, hat eine Universität den Abschluss des Pflege-Studiums vorverschoben.
21.03.2020, 13:2721.03.2020, 15:19
Mehr «International»

Das Coronavirus stellt die italienischen Spitäler vor grosse Herausforderungen. Das Virus breitet sich im ganzen Land mittlerweile so schnell aus, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen kommt. Mittlerweile sind schon über 40'000 Menschen an Covid-19 erkrankt.

Um das System zu stärken, will das Land möglichst schnell neues Pflegepersonal in die Spitäler schicken. Ausgebildet wird es zum Beispiel an der Università di Modena e Reggio in der Emilia-Romagna.

Normalerweise schliessen die Studenten dort die Ausbildung für Krankenpflegepersonal im April ab. Doch aufgrund der Coronavirus-Krise entschied sich die Uni, das Programm zu verkürzen.

Die Studenten erhalten ihre Noten von den Dozenten.
Die Studenten erhalten ihre Noten von den Dozenten.screenshot: telereggio

Prüfungen und Abschluss vorverschoben

So fanden die letzten Online-Prüfungen bereits in diesem Monat statt. Zudem wurden die angehenden Pfleger schon vor ihrem Abschluss von Spitälern kontaktiert, damit sie so schnell wie möglich mit der Arbeit beginnen können.

Eine spezielle Situation für die Studentinnen und die Studenten, welche ihr Berufsleben mitten in einer Krisensituation beginnen. Dazu meint Benedetta Soncini gegenüber «TeleReggio»: «Einerseits freut es uns, dass wir direkt einsteigen und unsere Kollegen unterstützen können. Andererseits haben wir aber auch Respekt davor, gleich in einem so neuen und schwierigen Ambiente zu beginnen.»

Auch die traditionelle Abschlussfeier musste dem Umständen entsprechend durchgeführt werden: Sie fand online statt, in einem Video-Call mit über 50 Beteiligten. «Es war sehr emotional. Mit der heutigen Technologie fühlte ich die Nähe zu meinen Freunden trotzdem», so Soncini. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Coronavirus: Was du wissen musst
1 / 15
Coronavirus: Was du wissen musst
Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 geht um die Welt. Was du darüber wissen musst.
quelle: ap / zoltan balogh
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So sehen US-Late-Night-Shows während dem Coronavirus-Lockdown aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Coffeetime ☕
21.03.2020 15:26registriert Dezember 2018
Ich wünsche viel Erfolg für den Start ins Berufsleben. Nie waren sie so gebraucht wie jetzt. Hoffe, in Zukunft wird dem Gesundheitswesen mehr Beachtung geschenkt.
610
Melden
Zum Kommentar
avatar
Alnothur
21.03.2020 13:52registriert April 2014
Welch harter Kontrast zu Deutschland, wo sich die Ärztekasse richtiggehend dagegen wehrt, und anstatt Neupromovierte lieber Leute aus dem Ruhestand zurückholt...
357
Melden
Zum Kommentar
6
Studie: Mafia in Italien macht pro Jahr 40 Milliarden Umsatz

Die Mafia erwirtschaftet nach einer neuen Studie in ihrem Heimatland Italien pro Jahr einen Umsatz von 40 Milliarden Euro – vergleichbar mit grossen europäischen Konzernen. Das entspricht etwa zwei Prozent des jährlichen italienischen Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Zur Story