Explosion in Beiruter Hafen – Verdächtiger in Bulgarien festgenommen
Ein wegen der verheerenden Explosion vor fünf Jahren im Hafen von Beirut gesuchter Schiffsbesitzer ist in Bulgarien festgenommen worden. Der 48-jährige russische-zyprische Staatsbürger sei durch einen «Gerichtsbeschluss vom 7. September, der in der Berufung bestätigt wurde, für maximal 40 Tage in Untersuchungshaft genommen» worden, sagte eine Sprecherin eines Gerichts in Sofia der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.
Ausländische Behörden, die eine Auslieferung eines Verdächtigen fordern, haben nach bulgarischen Recht 40 Tage Zeit, um die dafür nötigen Dokumente vorzulegen.
Beirut war am 4. August 2020 von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden, bei der mehr als 220 Menschen getötet und mehr als 6500 weitere Menschen verletzt wurden. Dabei explodierten hunderte Tonnen ungesicherten Ammoniumnitrats, das jahrelang im Hafen gelagert hatte. Es war eine der grössten nicht-nuklearen Explosionen jemals.
Die libanesischen Behörden hatten den nun festgenommenen Mann als den Besitzer eines Schiffs identifiziert, das 2013 rund 2750 Tonnen Ammoniumnitrat in den Hafen transportiert hatte. Der hoch entzündliche Stoff, der als Grundlage für Sprengstoff dient, wurde den libanesischen Behörden zufolge anschliessend in einer baufälligen Lagerhalle im Hafen deponiert und führte sieben Jahre später zu der Explosion.
Der Verdächtige sei am 5. September am Flughafen der bulgarischen Hauptstadt Sofia festgenommen worden, sagte ein Vertreter der bulgarischen Justiz der Nachrichtenagentur AFP. Interpol hatte ihn sowie zwei weitere Verdächtige zur Fahndung ausgeschrieben. (sda/afp)