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Klima

Klima-Kipppunkte: Wälder, Mangroven und Seegraswiesen bald bedroht

Leuchtend rote tanzende Meeresschnecke schwimmt über dem Dickicht aus braunem Sargassum. Spanische Tänzerin Hexabranchus sanguineus Nacktschnecke schwimmt tagsüber über Seegraswiesen, Rotes Meer, Ägyp ...
Seegraswiesen wie diese im Roten Meer könnten bald bedroht sein.Bild: www.imago-images.de

«Zusammenbruch politischer Institutionen möglich»: Klima-Studie zeichnet düsteres Bild

Der Welt droht das Überschreiten von insgesamt acht für das Weltklima bedeutenden Kipppunkten. Das könnte dramatische Folgen für uns alle haben.
06.12.2023, 01:0106.12.2023, 12:29
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Der Klimawandel bedroht ganze Lebensräume. Unsere Generation hat die letzte Chance, das zu ändern. Danach ist es zu spät.

Dieses Fazit ziehen Forschende in einem Bericht zu den sogenannten Kipppunkten. Ein Überbblick:

Klima-Kipppunkte?

Von Kipppunkten sprechen Klimaforschende, wenn bestimmte Klima-Phänomene Schwellen überschreiten, ab denen sie sich nicht mehr umkehren lassen. Zu den derzeit bereits bedrohten Kippsystemen zählen die Autoren des Berichts:

  • Eisschild auf Grönland
  • Eisschild der westlichen Antarktis
  • Subpolare Wirbelzirkulation im Norden des Atlantiks
  • Permafrost
  • Korallenriffe

Zu den ab den 2030ern möglicherweise zusätzlich bedrohten Systemen gehören:

  • Nördliche Wälder
  • Mangroven
  • Seegraswiesen

Was uns droht

Bei einer Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad könnten die drei weiteren Systeme in den 2030er Jahren bedroht sein, erklärte das am Bericht beteiligte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) unter Berufung auf die Arbeit.

Einer der Hauptautoren des Berichts, PIK-Forscher Sina Loriani, erklärte, das Überschreiten von Kippsystemen könne «grundlegende und mitunter abrupte Veränderungen auslösen». Diese könnten «das Schicksal wesentlicher Teile unseres Erdsystems für die nächsten Hunderte oder Tausende von Jahren unumkehrbar bestimmen».

epa10681594 Carlos Soriano navigates a small boat in a mangrove area, during restoration efforts in Jiquilisco, El Salvador, on 05 June 2023 (issued 09 June 2023). A group of 18 young men and women im ...
Auch für Mangroven wie hier in El Salvador sieht es düster aus.Bild: keystone

Die Analyse verdeutliche, dass der gegenwärtige Klimawandel «grundlegende Veränderungen in Schlüsselelementen des Erdsystems» verursachen könnte, erklärte PIK-Forscher Jonathan Donges. Diese könnten aufgrund ihrer Auswirkung auf menschliche Gesellschaften wiederum zu «gewaltsamen Konflikten oder dem Zusammenbruch politischer Institutionen» führen.

«Kipppunkte im Erdsystem stellen Bedrohungen dar, mit denen die Menschheit noch nie konfrontiert war», sagt Tim Lenton von der University of Exeter gegenüber dem Guardian.

«Sie können verheerende Dominoeffekte auslösen, einschliesslich des Verlusts ganzer Ökosysteme und der Kapazitäten für den Anbau von Grundnahrungsmitteln, mit gesellschaftlichen Auswirkungen wie Massenflucht, politischer Instabilität und finanziellem Zusammenbruch.»

Die Chancen

Die Autoren des Berichts sehen dem PIK zufolge jedoch auch Chancen für sogenannte «positive Kipppunkte», die entscheidend dabei sein könnten, um «den Planeten zu stabilisieren und negative Auswirkungen von Erdsystem-Kipppunkten auf Gesellschaften zu vermeiden». Solche «nichtlinearen Veränderungen» seien bereits heute auf den Märkten für erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge zu beobachten. Zudem könnten politische Entscheidungen diese «abrupten» positiven sozialen und technologischen Veränderungen auslösen.

Der Bericht zu den Kipppunkten soll am Mittwochvormittag (Ortszeit) auf der derzeit laufenden Weltklimakonferenz COP28 in Dubai vorgestellt werden. (rbu/sda/afp)

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96 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grobianismus
06.12.2023 11:30registriert Februar 2022
Die Menschen wollen ja gar nichts gegen den Klimawandel machen. Daher fällt es auch schwer, Hoffnung zu haben, keinen Kipppunkt zu erreichen.
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Stiggu LePetit
06.12.2023 13:49registriert Juni 2018
Wichtig finde ich, dass es der Natur egal ist, welches Wetter auf dem Planeten herrscht. Die Erde existiert einfach weiter. Es gibt auch Gasplaneten, denen ist ihre Beschaffenheit auch egal. Wem es nicht egal sein sollte, sind wir Menschen. Wir sind auf ein gewisses Klima und eine gewisse Beschaffenheit des Planeten angewiesen. Somit geht es darum, den Planeten für uns Menschen bewohnbar zu halten.
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Der Micha
06.12.2023 11:45registriert Februar 2021
Da die Klimaskeptiker es eh nicht verstehen wollen und auch nicht bereit sind sich zu informieren, wird dieses Thema wieder auf viel heiße Luft treffen.

Und Länder wie China (die laut WTO noch als Entwicklungsländer eingestuft sind) wollen bis 2060 noch mehr Kohle verbrennen als je zuvor.
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