Der Klimawandel bedroht ganze Lebensräume. Unsere Generation hat die letzte Chance, das zu ändern. Danach ist es zu spät.
Dieses Fazit ziehen Forschende in einem Bericht zu den sogenannten Kipppunkten. Ein Überbblick:
Von Kipppunkten sprechen Klimaforschende, wenn bestimmte Klima-Phänomene Schwellen überschreiten, ab denen sie sich nicht mehr umkehren lassen. Zu den derzeit bereits bedrohten Kippsystemen zählen die Autoren des Berichts:
Zu den ab den 2030ern möglicherweise zusätzlich bedrohten Systemen gehören:
Bei einer Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad könnten die drei weiteren Systeme in den 2030er Jahren bedroht sein, erklärte das am Bericht beteiligte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) unter Berufung auf die Arbeit.
Einer der Hauptautoren des Berichts, PIK-Forscher Sina Loriani, erklärte, das Überschreiten von Kippsystemen könne «grundlegende und mitunter abrupte Veränderungen auslösen». Diese könnten «das Schicksal wesentlicher Teile unseres Erdsystems für die nächsten Hunderte oder Tausende von Jahren unumkehrbar bestimmen».
Die Analyse verdeutliche, dass der gegenwärtige Klimawandel «grundlegende Veränderungen in Schlüsselelementen des Erdsystems» verursachen könnte, erklärte PIK-Forscher Jonathan Donges. Diese könnten aufgrund ihrer Auswirkung auf menschliche Gesellschaften wiederum zu «gewaltsamen Konflikten oder dem Zusammenbruch politischer Institutionen» führen.
«Kipppunkte im Erdsystem stellen Bedrohungen dar, mit denen die Menschheit noch nie konfrontiert war», sagt Tim Lenton von der University of Exeter gegenüber dem Guardian.
Die Autoren des Berichts sehen dem PIK zufolge jedoch auch Chancen für sogenannte «positive Kipppunkte», die entscheidend dabei sein könnten, um «den Planeten zu stabilisieren und negative Auswirkungen von Erdsystem-Kipppunkten auf Gesellschaften zu vermeiden». Solche «nichtlinearen Veränderungen» seien bereits heute auf den Märkten für erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge zu beobachten. Zudem könnten politische Entscheidungen diese «abrupten» positiven sozialen und technologischen Veränderungen auslösen.
Der Bericht zu den Kipppunkten soll am Mittwochvormittag (Ortszeit) auf der derzeit laufenden Weltklimakonferenz COP28 in Dubai vorgestellt werden. (rbu/sda/afp)
Und Länder wie China (die laut WTO noch als Entwicklungsländer eingestuft sind) wollen bis 2060 noch mehr Kohle verbrennen als je zuvor.