Bei ihrem Auftritt auf der Weltklimakonferenz in Dubai hat US-Vizepräsidentin Kamala Harris Staatenlenker kritisiert, die irreführende Informationen zur Klimakrise verbreiten. Es gebe führende Politiker, die Klimawissenschaft leugneten, Klimaschutz verzögerten und Desinformationen verbreiteten, sagte Harris am Samstag bei der Weltklimakonferenz in Dubai. «Im Angesicht ihres Widerstandes und im Kontext dieses Augenblicks müssen wir mehr tun.»
Ex-Präsident Donald Trump, der erneut Präsident werden will, war gleich zu Beginn seiner Amtszeit aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ausgetreten und gilt als Leugner der menschengemachten Erderwärmung, womit er eine wissenschaftlich nicht fundierte Aussenseitermeinung vertritt.
Die Menschheit sei an einem entscheidenden Moment angekommen, warnte Harris. «Unser gemeinsames Handeln - oder schlimmer - unser Nicht-Handeln - wird sich über Jahrzehnte auf Milliarden Menschen auswirken.»
Zum Ausstieg aus den fossilen Energien, der bei der Klimakonferenz zu den grössten Streitpunkten gehört, äusserte Harris sich nicht. Die USA sind selbst nach eigenen Angaben der grösste Ölproduzent der Welt.
Zudem wollen die USA die Senkung des Ausstosses von klimaschädlichem Methan vorantreiben. Der Klimaberater von US-Präsident Biden, Ali Zaidi, und die US-Umweltbehörde EPA kündigten am Samstag auf der Weltklimakonferenz in Dubai neue Standards an, die die Öl- und Gasproduzenten dazu verpflichten sollen, Methanlecks zu schliessen. Ausserdem sollen Bohrlöcher besser überwacht werden, damit der ungewollte Austritt des Gases verhindert werden kann.
Das zweitwichtigste Treibhausgas Methan entweicht unter anderem bei der Förderung von Kohle, Öl und Erdgas. Es bleibt zwar kürzer in der Atmosphäre, ist dafür aber schädlicher als CO2. Mit den Massnahmen streben die USA an, bis 2038 den Ausstoss von geschätzten 58 Millionen Tonnen Methan zu verhindern - das entspricht den Angaben zufolge 1,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Die USA haben gemeinsam mit der EU vor zwei Jahren eine internationale Initiative ins Leben gerufen, die das Methan-Problem gemeinsam angehen will. Mittlerweile haben sich mehr als 150 Staaten angeschlossen. (sda/dpa)