Schulbesetzung in Zürich – warum die Klimajugend morgen eine Schule besetzen will
Die Klimajugend der Schweiz besetzte am Freitag das ehrwürdige Gymnasium am Münsterplatz in Basel. Als Nächstes plant die «letzte Generation» eine weitere Schulbesetzung an einer Zürcher Schule.
Bei der Besetzung handelt es sich nicht um einen stillen Protest – es sind verschiedene Workshops geplant, die vielseitig Themen aufgreifen wie Klimawandel, Rassismus oder Geschlechtsidentität.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Schulbesetzung:
Welche Schule wird besetzt?
Wohin es die Klimajugend morgen früh hinziehen wird, ist noch nicht bekannt. Wie Klimaaktivistin Emilie* gegenüber watson verriet, wird es allerdings keine Berufsschule sein. Grund dafür sei, dass die Lernenden sich nicht permanent in der Schule aufhielten, sondern jeweils nur an ein bis zwei Tagen.
Wer steckt hinter der Besetzung?
Organisiert wird die Besetzung vom Kollektiv «Erde brennt» – ein Schweizer Ableger der internationalen Bewegung End Fossil, die unter anderem an der Besetzung in Lützerath beteiligt war. Zum Organisationskomitee zählen rund 40 Personen.
Wer hat sich dem Protest in Zürich angeschlossen?
Der Gruppe bis jetzt angeschlossen haben sich dem Kollektiv zufolge über 200 Personen. Das Kollektiv geht allerdings davon aus, dass sich im Verlauf des morgigen Tages immer mehr Leute anschliessen werden.
Denn die Hemmschwelle, sich dem Protest in seiner eigenen Schule anzuschliessen, sei geringer, als wenn man die Schule für einen Klimastreik schwänzen müsse, sagt der Aktivist Cyrill.
Angeschlossen hätten sich auch einige Jung-Politiker wie Flavien Gousset, Nicola Siegrist und Dominik Waser, die während der Besetzung Workshops abhalten sollen. Auch geplant ist ein offenes Plenum vom Kollektiv Kritische Lehrpersonen, die sich als Arbeitgebende für ein gerechtes Bildungssystem einsetzen.
Was sind die Forderungen?
Im Vordergrund des Protests steht in erster Linie das Schulsystem der Schweiz. Der Klimajugend gehe es nicht darum, die Lehrpersonen anzugreifen, die seien «genauso in dem System gefangen», sagt Cyrill.
Zu den Forderungen zählen unter anderem:
- Gegenwartslektionen, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen, wie etwa der Klimakrise oder dem Ukrainekrieg.
- Ausbau der psychologischen Betreuung an Schulen.
- Mehr Freiheit im Absenzensystem, sprich: weniger Präsenzpflicht.
(cst)