International
Klima

Klimaexperte hält künstliche Abkühlung der Erde für möglich

epaselect epa11801531 Birds fly around a crane at a construction site engulfed in smog, during sunset in Mumbai, India, 01 January 2025. Mumbai is experiencing severe air pollution as a result of ongo ...
Eine reale Chance auf Bewältigung der Klimakrise gibt es nur, wenn die Emissionen wirklich auf nahe Null gesenkt würden.Bild: keystone

Klimaexperte hält künstliche Abkühlung der Erde für möglich

05.01.2025, 11:0705.01.2025, 13:34
Mehr «International»

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hält es für möglich, dass es im Kampf gegen den Klimawandel gelingen kann, die Erde in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts künstlich abzukühlen. Der europäische Emissionshandel könnte durch einen Handel mit Zertifikaten für die CO2-Entnahme und -Speicherung ergänzt werden.

«Es gibt die Chance, den Trend der Erderhitzung umzukehren, indem wir – zusätzlich zur schnellen Emissionsminderung in Richtung null – auch auf CO2-Entnahme aus der Atmosphäre setzen», sagte PIK-Direktor Ottmar Edenhofer der «Neuen Osnabrücker Zeitung».

Ein Werkzeug dafür seien die sogenannten CO2-Staubsauger, also grosse Filteranlagen. Sie saugten Luft an, entnähmen Klimagas, das dann in die Erdkruste geleitet und dort zu Stein werde, erläuterte Edenhofer.

«Es gibt auch andere Möglichkeiten, etwa den Anbau schnell wachsender Biomasse zum Verfeuern mit CO2-Abscheidung oder das Ausbringen zerkleinerter Mineralien auf Böden zur beschleunigten Verwitterung», so der Klimaforscher.

«Wir können den europäischen Emissionshandel durch einen Handel mit Zertifikaten für die CO2-Entnahme und -Speicherung ergänzen», erklärte Edenhofer. Er sehe die Industriestaaten hier auch in einer moralischen Pflicht.

Eine reale Chance auf Bewältigung der Klimakrise gebe es aber nur, wenn die Emissionen wirklich auf nahe Null gesenkt würden, betonte er. Das Tempo, das die Politik vorlege, stimme noch lange nicht. «Das 1,5-Grad-Ziel ist auf dem direkten Wege unerreichbar geworden, es geht wohl nur noch über einen ‹Overshoot› mit nachträglichem Zurücksteuern», sagte der Forscher. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
93 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hösch
05.01.2025 11:13registriert März 2022
Zwischen theoretisch möglich und realistisch gibt es so ein paar Unterschiede.
658
Melden
Zum Kommentar
avatar
Overton Window
05.01.2025 11:37registriert August 2022
Solange das ZUSÄTZLICH zur schnellen Emissionsminderung passiert, und nicht als Ausrede benutzt wird um nichts zu tun: warum nich.
4911
Melden
Zum Kommentar
avatar
sheimers
05.01.2025 11:40registriert April 2014
Es wäre besser die Ursache zu bekämpfen als die Symptome. Also so schnell wie möglich weg von fossiler Energie.
4615
Melden
Zum Kommentar
93
    «Ehe für alle» startet in Thailand mit Massenhochzeit – die besten Bilder
    Am 23. Januar 2025 ist in Thailand die «Ehe für alle» in Kraft getreten. Das feierten homo- und transsexuelle Paare in Bangkok mit einer Massenhochzeit.

    Thailand hat mit einer Massenhochzeit den Start der «Ehe für alle» gefeiert. Seit dem Morgen strömten unzählige homo- und transsexuelle Paare zu den Standesämtern des Königreichs, darunter auch Paare aus dem Ausland. In dem bekannten Einkaufszentrum Siam Paragon im Zentrum der Hauptstadt Bangkok fand eine Massenhochzeit statt – die Behörden hofften hier auf eine Rekordzahl an Eheschliessungen.

    Zur Story