Mitten in der eskalierenden politischen und wirtschaftlichen Krise Venezuelas hat US-Vizepräsident Mike Pence der Opposition des Landes in einer Videobotschaft die Unterstützung der USA zugesagt.
«Nicolás Maduro ist ein Diktator, dessen Machtanspruch jede rechtliche Grundlage fehlt», sagt Pence in einem Clip mit spanischen Untertiteln, der am Dienstag (Ortszeit) bei Twitter veröffentlicht wurde.
As the good people of Venezuela make your voices heard tomorrow, on behalf of the American people, we say: estamos con ustedes. We are with you. We stand with you, and we will stay with you until Democracy is restored and you reclaim your birthright of Libertad. pic.twitter.com/ThzIAqBoRn
— Vice President Mike Pence (@VP) 22. Januar 2019
In einem Kommentar im «Wall Street Journal» (Dienstag) sprach sich der Vize von US-Präsident Donald Trump zudem für den Abgang Maduros aus. «Die Krise Venezuelas wird sich verschlimmern, bis die Demokratie wiederhergestellt ist», schrieb Pence. «Nicolás Maduro muss weg», so der US-Politiker.
In Venezuela hatten erst am Montag Sicherheitskräfte eine Meuterei von Nationalgardisten in der Hauptstadt Caracas niedergeschlagen. Der Aufstand dieser Einheit der Streitkräfte richtete sich offensichtlich gegen die aus ihrer Sicht illegitime Regierung Maduros.
Dieser hatte sich zuletzt trotz massiver Proteste für eine zweite Amtszeit vereidigen lassen. Für Mittwoch sind in Venezuela Grossdemonstrationen gegen Maduro geplant.
Maduro nannte die Äusserungen des US-Vizepräsidenten am Dienstag bei Twitter «inakzeptabel». Die Regierung seines Landes sei gerade dabei, die diplomatischen Beziehungen zu den USA einer Revision zu unterziehen. In den nächsten Stunden würden Entscheidungen getroffen, um die Souveränität und Würde des venezolanischen Volkes zu verteidigen, so Maduro.
Die USA würden die Nationalversammlung als letzten Überrest der Demokratie in Venezuela anerkennen und sie und ihren Präsidenten Juan Guaidó in der Forderung nach einer Übergangsregierung unterstützen, sagte Pence in seiner Videobotschaft. Washington stehe bei der geplanten Grossdemonstrationen gegen Maduro an der Seite der Opposition.
Zahlreiche Staaten, internationale Organisationen und die venezolanische Opposition bezeichnen Maduros Wiederwahl im vergangenen Jahr als undemokratisch. Deshalb erkennen sie ihn nicht als legitimen Präsidenten an. (sda/dpa)