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Fünfmal die Fläche des Kanton Zürichs im Amazonas-Regenwald abgeholzt

Fünfmal die Fläche des Kanton Zürichs im Amazonas-Regenwald abgeholzt

Die Fläche der Abholzung im Amazonas entspricht mehr als fünfmal der Fläche des Kanton Zürichs.
06.08.2021, 19:36
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Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien schreitet weiter voran. Die Entwaldungsrate in den vergangenen zwölf Monaten gab gegenüber dem Vorjahr zwar leicht nach, war aber noch immer die zweithöchste der vergangenen fünf Jahre, wie die brasilianische Weltraumagentur Inpe am Freitag mitteilte.

A man rides a motorbike pulling a cart along a paved dirt road in an area scorched by wildfires near Labrea, Amazonas state, Brazil, Friday, Aug. 7, 2020. Labrea has a historically high rate of fires  ...
Abholzung durch Brandrodungen sind im Amazonas gang und gäbe. (Archivbild)Bild: keystone

Demnach gingen zwischen Ende Juli 2020 und Anfang August 2021 nach vorläufigen Daten 8712 Quadratkilometer Regenwald verloren. Das entspricht mehr als fünfmal der Fläche des Kanton Zürichs.

«Trotz eines Rückgangs von fünf Prozent von einem Jahr zum nächsten ist die Entwaldung im Amazonasgebiet weiterhin sehr hoch», sagte der Geschäftsführer des Instituts für Umweltforschung im Amazonasgebiet (Ipam), André Guimarães, dem Nachrichtenportal G1. Und:

«Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase für das Klimagleichgewicht unseres Planeten, und die Erhaltung der Wälder ist der wichtigste Beitrag, den Brasilien in diesem Moment in dieser globalen Herausforderung leisten kann.»
André Guimarães

Vor wenigen Tagen räumte Vizepräsident Hamilton Mourão ein, dass das Ziel, die Entwaldung im Amazonasgebiet um zwölf Prozent zu reduzieren, nicht erreicht werde. Kritikerinnen und Kritiker werfen der Regierung ohnehin vor, den Schutz des Amazonasgebiets bestenfalls halbherzig zu verfolgen. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen.

Umweltschutzverbände warnten unterdessen vor den Folgen der Entwaldung für das Klima. «Die beschleunigte Zerstörung des Amazonasgebiets ist ein Faktor, der zur Verschärfung von Ereignissen beiträgt, wie sie kürzlich in Brasilien zu beobachten waren, von Rekordüberschwemmungen im Norden des Landes bis hin zur Wasserkrise in anderen Regionen», sagte Cristiane Mazzetti von Greenpeace Brasilien. (sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Simplicissimus
06.08.2021 20:14registriert Januar 2015
Schon traurig. Seit Jahren, nein, Jahrzenten die selben News.

Hier sägt die Menschheit wortwörtlich am eigenen Ast.
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Maragia
06.08.2021 23:59registriert April 2016
Eigentlich sollte man den Amazonas zu einem neutralen Staat ernennen, unter den Schutz der UN stellen und alles Abholzen dort verbieten. Nur so kann man ihn schützen. Brasilien verdient leider zu viel Geld mit dem Zerstören.
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AfterEightUmViertelVorAchtEsser___________________
06.08.2021 22:48registriert August 2017
🤮
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