Heulende Motoren und dröhnende Maschinen – in der kleinen Gemeinde Menzenschwand im Schwarzwald ist das seit Jahren ständige Geräuschkulisse. Der Grund: Eine beliebte Töff-Kurve liegt oberhalb der Gemeinde, einige geben dort besonders Gas. Die «Menzikurve» zieht auch viele Schweizer Motorradfahrerinnen und -fahrer an, wie ein Beitrag des Schweizer Radios und Fernsehens zeigt.
Der Ortsvorsteher von Menzenschwand, Joachim Gförer, sagt gegenüber SRF, dass von der Bevölkerung seit Jahren Lärmbeschwerden eingehen. Zeitweise hätten sich Zuschauermengen am Hang gebildet, die den Fahrern und Fahrerinnen applaudierten.
Eine Anwohnerin erzählt gegenüber SRF, dass die ständige Lärmbelastung zu psychischen Problemen geführt habe und es auch anderen so ergehe.
Warum aber sind so viele Schweizer Kennzeichen im Schwarzwald unterwegs? Gemäss Gförer liegt das daran, dass man schneller fahren könne und die Bussen bei Raserdelikten weniger hoch ausfallen würden als in der Schweiz. Ein kürzlich im Schwarzwald von der Polizei angehaltener Fahrer sei mit 170 Kilometern pro Stunde auf einer Strecke mit Tempolimit 80 gefahren. 700 Euro Busse habe ihn das gekostet. In der Schweiz droht bei Raserdelikten ein Freiheitsentzug, den Ausweis ist man für mindestens zwei Jahre los.
Ortsvorsteher Gförer freut sich zwar ab Schweizer Besuch, ärgert sich aber über jene, die sich nicht an die Regeln halten:
In Menzenschwand versucht man nun, mit Tempolimits und weiteren Massnahmen das Lärm-Problem zu lösen. Ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde und Leitschwellen sollen das Überholen von Fahrzeugen erschweren und Abhilfe schaffen.
Die Anwohnerin, die gegenüber SRF anonym bleiben will, zweifelt daran, dass die Massnahmen greifen:
Die Gemeinde will bis im Herbst beobachten, ob sich die Lage verändert, so Gförer. Falls das nicht der Fall sei, müssten weitere Massnahmen ergriffen werden.
(hah)