Immer wieder zeigt es sich in unseren Kommentarspalten, dass in Sachen Elektromobiliät noch einiges an Aufklärungsbedarf herrscht. Deshalb beginnen wir diesen Artikel mit ein paar harten Fakten:
Soviel zu den harten Fakten – und nun zu den etwas weniger harten:
Aber keine Angst. Es gibt eine Lösung. Leider ist sie nicht ganz so bequem wie das Auto. Aber immer noch sehr bequem. Und sexy. Sie heisst Motorrad, ...
... Elektromotorrad.
Eine Zählung von watson im Jahr 2015 ergab: In über 80% aller PKWs, die die Hardbrücke in Zürich überqueren, befindet sich nur eine einzige Person. In 98% der Autos sitzen zwei oder weniger Personen. Für sie alle gilt: Ein Motorrad hätte auch gereicht.
Anyway.
Die grosse Mehrheit der Pendler könnte auch mit dem Motorrad pendeln. Trotzdem sieht man auf den Strassen kaum E-Motorräder. Gibt es sowas überhaupt?
Ja. Die Hersteller schiessen wie Pilze aus dem Boden. Die Herstellung eines Elektromotorrads ist im Vergleich zu einem Auto einfach und günstig.
Die Vorteile von Elektromotorrädern gegenüber Autos sind klar:
Es gibt natürlich auch Nachteile. Vor allem einen: die Reichweite. Während schwere und grosse Batterien bei Autos relativ geschickt versteckt werden können, fehlt dafür beim Motorrad der Platz. Die heutige Batterietechnologie erlaubt mittlerweile dreistellige Kilometerreichweiten. Um damit zu pendeln, reicht ein E-Töff absolut.
Wir stellen dir nun querbeet, von gross bis klein, von Elektromoped bis zur Strassenmaschine, die tollsten, schrägsten und revolutionärsten vor.
Der Motorradhersteller Zero aus Santa Cruz, USA, hat sich in den letzten 13 Jahren zum Tesla der Motorradhersteller gemausert. Weitere Zero-Motorräder werden in dieser Liste folgen.
Einige werden es bereits befürchtet geahnt haben: Stefan Ytterborn, CEO des schwedischen Motorradherstellers Cake, hat früher bei IKEA gearbeitet. Den Einfluss seines ehemaligen Arbeitgebers wird man beim nächsten Cake Modell leider noch etwas deutlicher sehen. Kalk gab es zu Beginn nur als Offroad-Variante. Ein Spielzeug für die Wildnis für ein paar verrückte Nordländer. In der Schweiz ist offroaden verboten. Zum Glück gibt es mittlerweile mit der Kalk& eine Version mit Strassenzulassung für die EU.
Unser Chefredaktor (des Jahres) findet, ein zeugungsfähiger Mann dürfe nur auf einen Roller steigen, wenn dieser «brumm brumm» mache. Beim modernen Rest der Redaktion hat der Appscooter für einige sehr wohlwollende Kopfnicker gesorgt. Vor allem, weil die Akkumodule extrem einfach entfernt werden können. Dieses praktische Feature dürfte vor allem Menschen freuen, die keinen Garagenplatz besitzen. Die Akkus lassen sich so einfach zuhause aufladen. Ausserdem können sie im Winter von der geheizten Stube aus eingesetzt werden. Damit verzeichnen sie keinen Reichweitenverlust. Der theoretisch mögliche Bierkasten im Staufach ist aber natürlich auch sehr nett, wie auch die tiefe Lage der schweren Batterien, die damit für einen idealen Schwerpunkt sorgen.
Cakes zweiter Streich. Der perfekte Töff für alle, denen der Cybertruck von Tesla etwas zu klobig daherkommt, die aber trotzdem irritierte Blicke provozieren wollen. Der Ösa besticht vor allem durch Funktionalität. Die Mittelstange dient als Grundelement, das je nach Bedürfnis mit diversen Halterungen erweitert werden kann. Dank diverser Ausgänge kann der Akku unter anderem auch als normale Haushaltssteckdose verwendet werden.
Früher als andere etablierte Marken kündigte Harley-Davidson einen Elektrotöff an. Nun ist es so weit. Die LiveWire kann erstanden werden. Das Ding beschleunigt übrigens von 0 auf 100 in ca. 3 Sekunden. Hat allerdings einen stolzen Preis.
Wem Kalk& doch etwas zu teuer ist, etwas zu filigran, etwas zu Ikea-mässig, dem bietet Zero mit der FX eine Alternative. Deutlich schwerer aber auch Leistungsstärker entsprich die FX eher dem klassischen Dirtbike. Auch kurze Strecken auf der Autobahn dürften damit möglich sein.
Eher in die Kerbe Altherrentöff (mit vermutlich Büffelleder-Seitentaschen) schlägt Tacita mit dem T-Cruise. Es gibt ihn in den Varianten Turismo und Urban. Beide verfügen über ein 5-Gang-Getriebe, von dem sich der Hersteller weniger Stromverbrauch und damit eine grössere Reichweite erhofft.
Der legendäre Motorradbastler Erik Buell, der Gründer und Ex-CEO der Buell Motorcycle Company (BMC), welche später mit Harley-Davidson fusionierte, ist zurück. Zuerst baute er mit seiner neuen Firma Fuell ein Elektrovelo, nun legt er einen Elektrotöff nach. Man darf gespannt sein: Vor allem weil der Motor im Hinterrad verbaut ist und dieses direkt antreibt. Ebenfalls interessant erscheint uns der doch moderate Preis im Vergleich zur Harley oder den europäischen Anbietern.
Auffallend anders gibt sich der österreichische Hersteller Johammer. Fahrer der Johammer sprechen von einem ganz neuen Fahrgefühl, weil beim Bremsen vermehrt die Hinterbremse zum Einsatz kommt. Auch der eigenwillige Lenker sei gewöhnungsbedürftig. Dafür kriegt man mit Sicherheit viel Aufmerksamkeit.
Das Brekr Model B gewann bereits Design-Preise – erhältlich ist es aber noch nicht. Es handelt sich dabei eher um ein E-Mofa oder wie wir hierzulande es nennen, ein E-Hödi.
Was. Für. Ein. Motorrad. Das eindrückliche Monster aus dem hohen Norden ist noch Zukunftsmusik. Nahe Zukunftsmusik allerdings. Die Finnen von Verge Motorcycles (früher RMK) haben bereits einige funktionierende Prototypen konsturiert, warten aber noch auf die europäische Strassenzulassung. Danach soll die Produktion hochgefahren werden. Erste Kunden dürften bereits Mitte des nächsten Jahres beliefert werden. Selbstverständlich ist dieses Motorrad zum Pendeln in die Stadt ein völliger Overkill. Aber wenn wir etwas aus der Elektrifizierung des Automobilantriebs gelernt haben, dann das, dass man mit Mauerblümchen-Fahrzeugen keinen Blumentopf gewinnt.
Auch nicht gerade hässlich ist die Rgnt (Regent) No.1 aus Schweden. Sie erinnert im Look an die japanischen Tourer der 70er-Jahre, die Yamaha XS1 oder an die Honda CB 550. Hinsichtlich des Tankimitats stellt sich die Frage, ob Elektro-Motorräder tatsächlich so aussehen müssen wie Verbrenner, oder ob es nicht andere, bessere Möglichkeiten gäbe, um diesen Platz zu nutzen. Auch dieses Gerät wird ab 2020 Realität. Wer jetzt vorbestellt, kriegt Nr. 342 (Stand Dienstag 10.12.2019, 16:15).
Wir hätten diese Liste locker doppelt so lang werden lassen können. Es tut uns leid Energica, Brammo, Savic, Alta Motors, Onyx Motorbikes, UBCO Bikes, Ural, Lightning Motorcycles, ETT Industries, Essence Motorcycles, Lito Motorcycles, Ultraviolette Automotives, Tarform, Horwin und wen wir sonst noch so alles nicht berücksichtigt haben. Wir werden hoffentlich noch viel von euch sehen und hören. Und vielleicht postet der eine oder andere User ja noch sein Traum-E-Töff unten in die Kommentarspalte.
Hier eines das hier noch vergessen ging.
Schweizer Firma und Entwicklung, italienische Produktion und ein Ami Antrieb von Zero.
Zwar nichts für Puristen die nur auf zwei Räder stehen und auch nicht ganz billig, wie halt alles was aus der Schweiz kommt, aber das ultimative Fun-Bike.
http://www.qooder.com/de/eqooder
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