Was ist überhaupt ein Pager und wozu braucht man ihn? Und wie wurden sie sabotiert? Eine Übersicht zu den wichtigsten Fragen und was man (bisher) darüber weiss.
Im Grunde genommen ist ein Pager eine Mischung aus Funkgerät und Handy, welche aber nur in eine Richtung funktioniert. Wer jemanden «anpagen» will, muss beim eigenen Gerät die Nummer des Empfängers eintippen.
Anschliessend gibt man, je nach Art des Pagers, die eigentliche Nachricht ein. Bei älteren oder billigen Modellen gibt es diesen Schritt nicht, dort erhält der Empfänger lediglich die Telefonnummer des Absenders – die Idee dahinter ist, dass er diesen baldmöglichst per Telefon zurückruft.
Bei neueren Modellen (sogenannte alphanumerische Pager) tippt man jedoch die Nachricht ein. Diese ist in der Zeichenzahl begrenzt. Die Nachricht wird per Funkfrequenz über Radioantennen und/oder Satellit an alle Personen, die auf derselben Frequenz empfangen, versendet. Allerdings erkennt nur der Pager, dessen Nummer zu Beginn eingetippt wurde, die Nachricht und zeigt sie dann an.
Dabei ist es aber auch möglich, mehrere Pager aufs mal anzupiepsen.
Heute sind Pager bei weitem nicht mehr so weit verbreitet, wie sie es noch in den 80er-Jahren waren. In der Schweiz ist der Pager mehrheitlich bei der Feuerwehr im Einsatz. Denn im Gegensatz zum Natel funktioniert er unabhängig vom Netz – ein Must-have für einen Rettungsdienst.
Auch die Schweizer Armee verwendet teils noch Pager: In Durchdiener-Formationen wird den Soldaten am Wochenende ein solches Gerät mitgegeben, wenn sie «auf Abruf» bleiben müssen.
Wie bereits erwähnt, ist der Pager nicht vom Handynetz abhängig – das hat mehrere Vorteile. Zwar ist das Land relativ gut abgedeckt; im Schnitt zu 97 Prozent. Doch im Falle eines Angriffs durch Israel könnte die Abdeckung rasch zusammenbrechen.
Was ebenfalls daraus resultiert, ist, dass Pager im Gegensatz zum Natel nicht geortet werden können.
Nicht zuletzt kommt dazu, dass ein Pager deutlich günstiger ist als ein Handy – und einfacher zu bedienen. Für günstige Modelle braucht man nicht einmal 100 Franken auf den Tisch zu blättern.
Während zuerst über verschiedene Theorien, wie die gezielte Überhitzung der Batterien mittels Schadsoftware, spekuliert wurde, scheint es nun wahrscheinlich, dass in den Pagern Sprengstoff eingebaut wurde.
Hier findest du die aktuellen Infos zur Sprengstoff-Theorie:
Es wäre nicht das erste Mal, dass Israel Kommunikationsgeräte für Fern-Attentate mit Sprengstoff bestückt. 1996 tötete der israelische Inlands-Geheimdienst Shin Bet mittels eines explosiven Mobiltelefons Yahya Ayyasch, einen palästinensischen Bombenbauer.