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Nahost-Ticker: Handelsschiff im Roten Meer angegriffen

Palestinians sit next to the bodies of their relatives who were killed along with others in an Israeli strike that targeted a school in the northern Gaza Strip, at Shifa Hospital in Gaza City, Friday, ...
Palästinenser in Gaza-Stadt mit getöteten Angehörigen.Bild: keystone
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Handelsschiff im Roten Meer angegriffen +++ Türkische Soldaten sterben durch Methangas

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
02.07.2025, 17:0806.07.2025, 20:32
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juni hat Israel einen Grossangriff auf Ziele in Iran gestartet und vorwiegend militärische Infrastruktur und Personen ins Visier genommen. Viele hochrangige Mitglieder des Mullah-Regimes wurden getötet.
  • Iran reagierte mit massivem Raketenbeschuss Israels und griff auch mit Drohnen an. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • Die USA griffen in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Der Angriff galt dem iranischen Atomprogramm, das dadurch einen deutlichen Rückschlag erlitt.
  • Irans Streitkräfte reagierten mit einer symbolischen Vergeltungsaktion und schossen Raketen auf einen grossen US-Stützpunkt in Katar. Allerdings warnte das iranische Militär die USA vor, weshalb es zu keinen Todesopfern und nur geringen Schäden kam.
  • US-Präsident Trump dringt nun auf Frieden. Eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran trat in Kraft – bislang hält sie.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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20:28
Fünf türkische Soldaten sterben im Nordirak durch Methangas
Im Nordirak sind fünf türkische Soldaten bei einem Bergungsversuch ums Leben gekommen. Insgesamt 19 Soldaten seien bei der Suche nach den sterblichen Überresten eines 2022 getöteten Kameraden in eine Höhle vorgedrungen und dabei austretendem Methangas ausgesetzt worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium in Ankara auf der Plattform X mit. Die türkische Militärpräsenz im Irak gilt der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, die ihr Hauptquartier in den dortigen Kandil-Bergen hat. Die PKK hatte im Mai ihre Auflösung angekündigt. Sie folgte damit einem Aufruf ihres Gründers, des in der Türkei inhaftierten Abdullah Öcalan. Der Konflikt zwischen der Türkei und der auch in Deutschland, der EU und den USA als Terrororganisation gelisteten Gruppierung ist einer der längsten bewaffneten Konflikte der Gegenwart. (sda/dpa)
19:24
Handelsschiff im Roten Meer angegriffen
Vor der Küste des Jemen haben Angreifer auf Kleinbooten ein Handelsschiff mit Panzerfäusten und anderen Waffen attackiert. Sicherheitskräfte hätten das Feuer erwidert, teilte die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO mit. Schiffe wurden aufgefordert, die Gegend vorsichtig zu befahren. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

Später meldete der britische Sicherheitsdienstleister Ambrey, er habe Informationen erhalten, wonach Wasser in das Schiff eindringe und die Besatzung sich vorbereite, es zu verlassen.

Wer hinter dem Angriff steckte, blieb zunächst unklar. Der Verdacht richtete sich jedoch auf die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz, die nach Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 Schiffe im Roten Meer angegriffen hatte – angeblich um die Palästinenser zu unterstützen. Ambrey zufolge fällt das angegriffene Schiff ins Schema der von der Huthi-Miliz ins Visier genommenen Opfer.

Nach schweren Luftangriffen der USA im Jemen hatten die Huthi im Mai eigentlich einer Waffenruhe zugestimmt. Grössere Zwischenfälle gab es seitdem nicht. Die US-Angriffe im Iran im Juni könnten die Miliz aber dazu bewogen haben, ihrerseits die Angriffe im Roten Meer wieder aufzunehmen. Von den Huthi gab es zunächst keine Erklärung zu dem Vorfall.

Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. Viele Reedereien meiden weiterhin die Route wegen der Gefahr durch Huthi-Angriffe, bei der teils Crewmitglieder getötet oder verletzt und Schiffe beschädigt oder sogar versenkt wurden. Die Angriffe haben massive Auswirkungen auf den Schiffshandel und haben wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe verursacht. (sda/dpa)
11:10
Berichte über Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen hat es im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. In der Stadt Gaza seien mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, als bei einem Angriff das Haus einer Familie getroffen worden sei, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, heiss es weiter. Laut dem Bericht wurden auch mehrere Menschen verletzt sowie unter Trümmern verschüttet.

Wafa meldete seit dem Morgen insgesamt mindestens 17 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen. Laut der Nachrichtenagentur sollen am Samstagabend zudem vier Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren bei einem Drohnenangriff Israels ums Leben gekommen sein. Bei dem Vorfall in der Stadt Chan Junis sei ein Zelt von Vertriebenen getroffenen worden. Bei den Kindern soll es sich um Mitglieder derselben Familie handeln. Zudem sei eine weitere Person getötet worden. Dem Bericht zufolge soll es auch mehrere Verletzte gegeben haben.

Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.

In einer Mitteilung des Militärs hiess es, die Armee gehe weiterhin gegen Terrororganisationen im Gazastreifen vor, darunter im Gebiet der Stadt Chan Junis sowie in der Stadt Gaza. Israels Luftwaffe habe am Samstag rund 130 Ziele angegriffen, darunter Waffen und Mitglieder von Terrororganisationen. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht verifiziert werden. (sda/dpa)
22:00
Tausende demonstrieren in Israel für Freilassung der Geiseln
Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen von islamistischen Terroristen festgehalten werden. «Es ist Zeit für einen Deal, der jeden rettet, die Lebenden und die Gefallenen, für einen Deal ohne »Selektion"«, sagte Maccabit Meyer als Rednerin auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv einem Bericht der »Times of Israel" zufolge. Sie ist die Tante zweier Zwillingsbrüder, die sich in der Gewalt der islamistischen Hamas befinden.

Die Proteste richteten sich gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die bei den wahrscheinlich nun bevorstehenden indirekten Verhandlungen mit der Hamas einen mehrstufigen und in die Länge gezogenen Prozess der Geiselfreilassung anstrebt. So sollen Medienberichten zufolge während einer 60-tägigen Waffenruhe nur 10 von 20 als lebend angenommenen Geiseln freikommen. (sda)
21:59
Chamenei tritt erstmals seit Krieg öffentlich auf
Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, ist erstmals seit dem Zwölftagekrieg seines Landes gegen Israel in der Öffentlichkeit erschienen. Der 86 Jahre alte Geistliche Chamenei nahm an einer Trauerfeier im Rahmen des Aschura-Fests teil, wie auf der Internetseite des Staatschefs bekanntgegeben wurde. Das Aschura-Fest ist einer der wichtigsten islamischen Trauertage für Schiiten.

Chamenei war zuletzt am 11. Juni bei einem Treffen mit Abgeordneten öffentlich aufgetreten. Israel hatte den Iran am 13. Juni angegriffen. In einem Staat, der auf symbolische Präsenz und religiöse Autorität baut, wog Chameneis Abwesenheit schwer. Im Krieg hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz Chamenei offen gedroht: Dieser könne «nicht weiter existieren». Seine Abwesenheit hatte Raum für allerhand Spekulationen gegeben.

Die «New York Times» berichtete, der 86-Jährige habe sich während des Krieges in einem Bunker aufgehalten, elektronische Kommunikationsmittel gemieden und mit seinen Kommandeuren über einen vertrauten Assistenten kommuniziert. (sda/dpa)

Ajatollah Ali Chamenei
16:56
Israelische Siedler greifen deutsche Journalisten an
Im besetzten Westjordanland haben israelische Siedler zwei Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) angegriffen. Eine Korrespondentin sowie ein Kameramann seien am Freitag mit grossen Steinen beworfen und verfolgt worden, teilte Deutschlands Auslandssender mit. Die beiden hielten sich demnach in dem palästinensischen Dorf Sindschil nördlich von Ramallah auf, um über einen geplanten Protest gegen Gewalt radikaler Siedler zu berichten.

Die beiden konnten sich den Angaben zufolge unverletzt in Sicherheit bringen. Das Auto des Kameramanns sei jedoch stark beschädigt worden.

DW-Intendant Peter Limbourg verurteilte die Attacke. «Dieser Angriff ist durch nichts zu rechtfertigen, und wir fordern ganz klar: Die israelische Regierung muss die Sicherheit aller Journalistinnen und Journalisten im Westjordanland gewährleisten», sagte er laut einer Mitteilung.

Das israelische Militär, das im Westjordanland für Sicherheitsbelange zuständig ist, äusserte sich zunächst nicht dazu. Ein Sprecher erklärte, den Bericht prüfen zu wollen.

Nach Angaben der Deutschen Welle waren während der Attacke auch Vertreter anderer internationaler Medien zugegen. Auch sie gerieten demnach in den Steinhagel der Siedler und mussten fliehen. (sda/dpa)
13:59
Gaza-Stiftung: Zwei amerikanische Helfer bei Angriff verletzt
Bei einem Angriff auf ein Lebensmittel-Verteilzentrum der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sind nach Angaben der Stiftung zwei amerikanische Helfer verletzt worden. In einer Mitteilung sprach die GHF von zwei Angreifern, die zwei Granaten in Richtung der Helfer geworfen haben sollen. Die beiden seien nicht lebensbedrohlich verletzt worden und würden nun medizinisch behandelt, hiess es von der Stiftung.

Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Stiftung hatte bereits in der Vergangenheit von Angriffen auf ihre Mitarbeiter berichtet. Zuletzt waren nach GHF-Angaben im Juni acht palästinensische Mitarbeiter bei einem Angriff auf dem Weg zu einem Zentrum getötet worden. Die Stiftung machte die islamistische Terrororganisation Hamas dafür verantwortlich.

Die GHF hatte Ende Mai ihre Arbeit im Gazastreifen nach einer monatelangen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. UN-Hilfsorganisationen arbeiten nicht mit ihr zusammen. Sie kritisieren unter anderem, dass die Stiftung zu wenige Verteilzentren betreibe und dass Menschen dort und auf dem Weg dahin grossen Gefahren ausgesetzt seien. Nach UN-Angaben sind bisher 509 Menschen an Verteilstationen der GHF oder in der Nähe getötet worden. Nach palästinensischen Angaben ist das israelische Militär für die auch tödlichen Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Verteilung humanitärer Hilfe verantwortlich.

(sda/dpa)
Video: watson/sabethvela
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quelle: keystone / abir sultan
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